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41. Peter Müggel.

1290. Um diese Zeit ungefähr war ein Räuber, Namens Peter Müggel, im Lande Holstein; der wohnte auf dem Müggelsberg unweit der Arnsböken, beim Muschütenkrog. Er plünderte die Kaufleute so oft, daß die Lübschen endlich auszogen und sein Schloß zerstörten; aber sein Gut und Geld hatte er in die Heide gebracht; da soll der Teufel es in ein tiefes Loch verschworen haben, daß es Keiner kriegen können.

Die Lübschen griffen zwar endlich den Müggel selbst; aber die Güter und das Geld konnten sie nicht heben.

Peter Müggel jagt übrigens noch auf seinem dreibeinigen Schimmel des Nachts umher; doch hat er keinen Kopf. Denn der liegt zu Lübeck unter einem Schlangenstein in einem dreidrätigen Sack, und ist mit einem Knoten verschlossen, den selbst der Teufel nicht lösen kann.

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Ernst Deecke: Lübische Geschichten und Sagen. Carl Boldemann, Lübeck 1852, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Luebische_Geschichten_und_Sagen.djvu/78&oldid=- (Version vom 1.8.2018)