sind solche, die eigentlich keine Familie haben. Sitzengebliebene, denen Anfangs Keiner recht war und welche jetzt allein in der Welt stehen, weßhalb sie meistens giftig sind. Doch bieten sie in letzterer Zeit insoferne einigen Nutzen, als sie statt des Hopfens zum Biersieden verwendet werden.
3) Die Familie der Spargel, theils als Salat, theils als Gemüse vorkommend, jedoch meistens so theuer, daß man sie nicht ganz, sondern nur bis dahin essen kann, wo sie holzig werden.
4) Die Lilien (Liliaceae), sehr unschuldige Dinger, welche weder nähen, noch spinnen, und dennoch gekleidet werden, wie viele Damen, welche aber nichts weniger als Lilien sind. Zu der
Familie der Lilien gehört der Knoblauch (allium porrum); dieser verbreitet einen sehr lieblichen Geruch, an welchem man sofort erkennt, mit wem man das Vergnügen hat.
5) Die Schwertlilien (Irideae), auch Schwertmaul genannt; von diesen wird später unter Kaffee die Rede sein.
6) Weitverzweigt ist die Familie der Palmen (Palmae), welche bei uns nur in Glashäusern und auf dem Theater, zum Beispiel in „Joseph in Aegypten“, vorkommen. Diese Pflanze hat einen eigenen Sonntag, den Palmsonntag, weßhalb sie auch sehr stolz ist. Von den vielen Arten sei genannt:
Franz Bonn: Lustige Botanik und Mineralogie. 2. Auflage. Braun & Schneider , München [1880], Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Botanik_und_Mineralogie.djvu/23&oldid=- (Version vom 1.8.2018)