ist das nützlichste Thier unter den Vögeln. Derselbe kräht schon am frühen Morgen und legt theils weiche, theils harte Eier; letztere mit Kopfsalat sehr schmackhaft. Seine Federn sind immer sehr sauber geglättet, was daher kommt, daß er auf dem Kopfe einen eigenen Kamm hat.
Bekannt ist die Geschichte vom Sokrates, welcher behauptete, der Mensch sei eine Gockel ohne Federn, weßhalb er sehr viele gebackene Hühner essen mußte, bis er starb.
Wenn der Hahn aus der Au ist, dann nennt man ihn Auerhahn. Dieser ist bekanntlich ein sehr schlauer Vogel und da er sich seiner Schlauheit von Jugend an bewußt ist, so geht er grundsätzlich fast nie in die Schule; Folge ist, daß er daher nur bis drei zählen kann. Will man also ein so prächtiges Vieh in aller Gemüthsruhe schießen, so geht man mit drei andern Jägern in das Dickicht, in dem sich der Auerhahn aufhält, und schickt, nachdem man sich ein gutes Versteck gewählt hat, die drei Jäger wieder nach Hause. Der Auerhahn hat bei der Ankunft der Jäger das Dickicht sofort verlassen und vermöge seiner Schlauheit die Jäger kommen und wieder fortgehen sehen, weiß aber, da er blos bis drei zählen kann, nicht,
Franz Bonn: Lustige Naturgeschichte oder Zoologia comica. Braun & Schneider, München [1877], Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lustige_Naturgeschichte_oder_Zoologia_comica.djvu/72&oldid=- (Version vom 1.8.2018)