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hat. Sein einziger Sohn, dem er sein Geschäft vor einiger Zeit abgetreten hat, steht als Reserveleutnant im Felde, so daß es nun der Vater wieder führen muß. „Anfänglich,“ so berichtet er, „waren wir immer unruhig und besorgt um ihn, jetzt hat man sich schon dran gewöhnt. Wenn er nicht wiederkehrt, so ist’s halt ein Opfer fürs Vaterland.“ Das sagt er, scheinbar ohne innere Bewegung, und mit einer Ruhe, die ergreifender wirkt als jede Klage.




Auf den Schlachtfeldern von Mülhausen
I

In der Umgebung von Mülhausen haben um die Mitte August wiederholt hitzige Gefechte getobt: erstmals, als die Deutschen durch ihren Vorstoß am 9. und 10. August die Franzosen aus dem von ihnen am 8. August kampflos besetzten Mülhausen heraus- und über Dammerkirch und Altkirch in das Grenzgebiet von Belfort zurückwarfen; zum zweiten Male, als die Franzosen in den Tagen vom 17. bis zum 20. August neuerdings, diesmal mit bedeutend stärkeren Kräften, von Belfort her ins Oberelsaß vorrückten, Mülhausen abermals besetzten und die schwachen deutschen Deckungstruppen nach tapferer, verlustreicher Gegenwehr bei Dornach, Altkirch und Tagsdorf hinter die Ill zurückdrängten. Als Zweck der ersten Besetzung Mülhausens wurde

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Karl Müller: Kriegsbriefe eines neutralen Offiziers. Velhagen & Klasing, Bielefeld ; Leipzig 1915, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:M%C3%BCllerKriegsbriefe.pdf/15&oldid=- (Version vom 1.8.2018)