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Hofelich, Friedrich Ludwig, Landschaftsmaler, geb. zu Leipzig am 30. Oct 1842. Wurde, trotz seiner schon früh ausgesprochenen Neigung zur Malerei, von seinen armen Eltern zur Xylographie bestimmt, die er in den Jahren 1855–60 in Berlin u. bei Flegel in Leipzig erlernte. 1860–64 in Petersburg tätig, erwarb er sich die Mittel zum Kunststudium, welchem er sich schon dort widmete, indem er am Privat-Act-u. Costümzeichnen teilnahm u. die Eremitage, sowie die anderen Sammlungen fleissig besuchte. Die nächsten Jahre 1864–67 gehörten den akad. Studien u. dem der Galerien von Berlin, Dresden u. Leipzig an. Durch Ueberanstrengung krank, ging er nach Süddeutschland, wo er in den Bergen Erholung suchte u. zugleich die Anregung zur Landschaftsmalerei fand, der er sich nun ausschliesslich zuwandte. Mit Vorliebe stellt er den Wald dar, bewachsene Fluss- u. Seeufer, Weiher mit Schilf u. Bäumen, Motive aus der bayr. Hochebene in allen Jahreszeiten; vor 1875 auch Partien aus dem Berner Oberlande, Fluss- u. Seegestade, vielfach mit Tierstaffage, im Wechsel der Stimmungen. Die meisten Bilder tragen die Bezeichnung: L. Hofelich. Seit 1868 lebt der Künstler in München.

1. Partie bei Hirschbichel. – Wiener int. KA. 71.
2. Waldstille. – Dresd. ak. KA. 71.
3. Well- u. Wetterhorn. Bez: L. Hofelich. München, h. 1,10, br. 1,54. E: Kunsthalle Hamburg, Bürgermeister Kellinghusen-Stiftung 1872.
4. Verlassene Landschaft. – Wiener WA. 73.
5. Dorfstrasse mit Staffage. – Berl. ak KA. 74.
6.–9. Verschüttete Gebirgsstrasse; Das Wetterhorn am Abend; An der Havel bei Potsdam; Kühe mit Weiden, bei Wurzen. – Dresd. ak. KA. 74.
10. Abschied vom Lande. – Münch. Glasp. 76.
11. Hafen von Torbole. – Dresd. ak. KA. 77.
12. Waldlandschaft, h. 1,29, br. 1,88. E: Senator Möring. – Hamb. A. a. Privatbes. 79.
13. Am Starnbergersee. – Hannov. KA. 82.
14. Morgen am See. – Nürnb., Bayr. Landes-A. 82; Dresd. ak. KA. 82.
15. 16. Kühe am Wasser; Abend. – Beide Münch. int. KA. 83.
17. Am Walde. – Münch. JA. 88.
18. Flussufer. – Münch. JA. 89.
19. Morgen. – Berl. int. KA. 91.
20. Motiv bei Bernried. – Münch. JA. 91.
21. Aquarell: Eine schwäb. Bauernfamilie in einem Baumgarten, gr. qu. fol. E: Stadtgemeinde München, Samml. Maillinger.

(Zum Teil nach handschriftl. Mitteilungen des Künstlers).

Hofer, Gottfried, Genre- u. Portraitmaler, geb. zu Bozen, Tirol, am 27. März 1858, war von 1876–83 auf der Akad. zu München u. während dieser 7 Jahre Schüler des Prof. Löfftz. 1883 machte er mit seinem Meister eine Reise nach Italien u. besuchte später zu Studienzwecken auf längere Zeit Rom, Neapel u. Pompeji. 1887 ging er auf ein Jahr nach Paris, arbeitete auf der dortigen Malschule u. vollendete dort sein grosses Studienbild „Charfreitagsandacht“. 1888 studirte er ein Jahr auf landschaftlichem Gebiet u. schuf auf der Lagune seinen „Fischfang in den Lagunen“. 1889 zog er nach Deutschland, zunächst nach München u. malte dann Portraits in Bremen, Leipzig u. anderen Städten. In diese Zeit fallen auch mehrere decorative Oelbilder für Speisesaalplafonds. Gegenwärtig (1892) lebt der Künstler in Hamburg.

1. Charfreitagsandacht in Paris. Eine j. Dame, im Begriff ein Crucifix zu küssen, das ein Chorknabe ihr darreicht. Abb. „Kunst f. Alle“ III. – Münch. Jub.-A. 88, Abb. im Kat.; Wiener JA. 89; Bremer allg. KA. 90.
2. 3. Portr eines kl. Mädchens; In der Kirche. – Beide Münch. JA. 89.
4. Bakchantin. Brustb. Pastell. – Sächs. KV., Mai 90.
5. Fischfang in den Lagunen. – Münch. JA. 90, Abb. im Kat; Berl. int. KA. 91.
6. Portr. einer j. Dame. Ganze Figur, auf einer Balustrade am Parktor sitzend. – Berl. ak. KA. 90, Abb. im Kat.

(Nach handschriftl. Mitteilungen).

Höfer, Heinrich, Landschaftsmaler, geb. zu Eisfeld in Thüringen 1825, gest. zu München am 10. Febr. 1878. Ging von der Porcellanmalerei erst 1850 zur Landschaftsmalerei über, in welcher der gleichaltrige Karl Millner in München sein Lehrer wurde. Arbeitete in München.

1. Motiv aus dem bayr. Gebirge. – Münch. allg. d. KA. 58.
2. Mühle in Tirol. – Dresd. ak. KA. 61.
3. Bayrisches Gebirgsdorf im Winter. Ein Hochzeitszug kommt von der hoch gelegenen Kirche durch’s Friedhofstor herab, von der bei einem Brunnen aufgestellten Dorfmusik empfangen. Bez: Höfer. München 1861. h. 0,40, r. 0,51. E: Mus. Breslau, von d. Stadt Breslau. – Eine „Dorfpartie aus d. bayr. Gebirge, Winter“: Karfunkel’s Berl. KA. 67.
4. Partie aus Franken. – Dresd. ak. KA. 64. Ein Bild: Wiener JA. 72.
5. Waldpartie mit Jagdstaffage im Winter. – Dresd. ak. KA. 65.
6. Schmiede in Tirol, Winterlandschaft. – Par. WA. 67.
7. Der Chiemsee, Winterlandschaft. – Münch. KV. 68. Eine „Winterlandschaft“: Wiener WA. 73.
8. Mühle aus dem Pinzgau. – Dresd. ak. KA. 68.
9. Well- u. Wetterhorn u. Eiger aus dem Rosenlauitale. – Dresd. ak. KA. 69.
10. Der untere Reichenbachfall im Haslitale. – Dresd. ak. KA. 70.
11. Eispartie. 1873 in München gem. E: Fabrikant H. Ebhardt, Hannover.
12. Lauterbrunnertal mit den Staubbächen. 1876 gem. E: Kaufm. Garvens. Hannover.
11 u. 12 Hannov. KA. 82.

Hoff, Jacob, Genremaler, geb. zu Frankfurt a. M. am 14. Juni 1838, beteiligte sich seit dem 20. April 1853 am Modellirunterricht des Bildhauers Prof. Zwerger am Staedel’schen Institut u. wurde am 13. April 1854 als Malschüler Jacob Becker’s daselbst aufgenommen. Hier blieb er bis zum Frühjahr 1861, nahm darauf behufs der Studien zu einem grossen


Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 553. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/566&oldid=- (Version vom 5.8.2022)