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126. Eine j. Frau mit ihrem Kinde auf dem Schos. h. 0,52, br. 0,32. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 30. Juni 91.
127. Genrebild: Daniel in der Löwengrube. – Berl. int. KA. 91.
128. Die Katzenfreundin. Junges Landmädchen, auf einer Bank im Garten strickend. Auf ihrem Schos eine Katze. Bez: L. Knaus 91. Abb. „Kunst unserer Zeit“ IV.
129. Oberbayr. Holzknecht, seine Pfeife anzündend. Stehende ganze Figur. Abb. „Kunst f. Alle“ VII.
130. Mädchen aus der röm. Campagna. Aus Prof. K. Graeb’s Nachlass auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 5. Apr. 92.
131. (Ein Kinderbad). Die j. Hausfrau badet ihren jüngsten Sprössling, Brüderchen u. Schwestern als Zuschauer. – Schulte’s Berl. Salon 92, doch schon als „Verkauft“ bezeichnet.
132. Portr. der Frau Gen.-Consul Wedekind. – Berl. ak. KA. 92.
133. Schulgeheimnisse. Zwei Mädchen in flüsternder Unterhaltung. 1892 gem.
134. Ein Zweikampf. Hinter dem Zaun zwei raufende Schuljungen, denen fünf andere zuschauen. Bez: L. Knaus 1892.
133 u. 134 Berl. ak. KA. 92.
135.–137. Portr. des Banquiers u. Kunstsammlers Thiem; Portr. seines Sohnes, des Malers Thiem; Damenportrait. Alle drei E. der Familie Thiem in Berlin. – Berl. ak. KA. 92.

Aus früherer Zeit stammen noch folg. Gemälde (138-147):

138. Ein feistes Pfäfflein, einem armen Teufel die Leviten lesend. E: Aug. Belmont, New-York.
139. Gratulation. Mädchen mit Gans u. Blumenstrauss. Kupferstich von F. Ludy. gr. fol.
140. Kleinstädter in einer Dorfschenke, h. 0,63, br. 0,87. E: Mus. Wiesbaden.
141. Portr. des Geh. Reg.-R. Prof. Waitz. Rad. von Hans Meyer, Berlin.
142. Ein den „Frieden“ darstellendes Bild soll sich (l. Frankf. Z. 1892) im Metropolitan-Mus. zu New-York befinden.
143. Studienkopf: Mädchen. E: Gal. Joh. Meyer, Dresden.
144. Studienkopf: Knabe, h. 0,25, br. 0,20. E: Ed. L. Behrens. – Hamb. A. a. Privatbes. 79.
145. Studienkopf: Junges Bauernmädchen. E: B. M. Goldschmidt. – Frankf. A. a. Privatbes. 91.
146. Studienkopf eines Kindes. Bez: L. Knaus. Holz. h. 0,21, br. 0,16. Aus d. Samml. Schey v. Koromla auf Wawra’s Wiener K.-Auct., 25. Jan. 82 u. ff. Tage.
147. Weibl. Studienkopf. E: Stadt-Mus. Stettin, Samml. Maurer.

II. Aquarelle, Zeichnungen.

1. Der alte Schmied. Aquar. Chromolith. qu. fol. in den „Aquarellen Ddf. Künstler“ 1852, Heft 1. Ddf., Lith. Inst, von Arnz & Co.
2. Maskirte Kinder. Aquar. Chromolith. fol. daselbst 1854, Heft 9.
3. Scene im Lager der Warner Haide. Zeichn. 1870. E: Consul Ed. F. Weber, Hamburg.
4. Ein alter Bauer ist beim Mittagessen in einer Laube eingeschlafen. Zwei Knaben naschen. Weiss gehöhte Tuschzeichn, h. 0,18, br. 0,15. Aus d. Samml. Dr. Arnstein auf Lepke’s Berl. K.-Auct , 15. Jan. 90.
5. Knabe, der sich mit beiden Armen auf ein Kissen stützt. Halbfigur. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 13. Mai 90.
6. Jäger. Zeichn. – Magdeb. Frühj.-A. 88. Eine Zeichn. „Gebirgsjäger“: Dresd. Aquar.-A. 90.
7. Mädchen aus d. röm. Campagna, auf einem Haushofe singend. Ganze Figur. Zeichn. h. 0,28, br. 0,42. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 5. Apr. 92.
8. 9. Zwei Portr. des Grafen Moltke. Zeichn. E: Nat.-Gal. Berlin, Geschenk 1890.

Eine Samml. von 59 Handzeichnungen, meist Portr.-Studien nach rhein. Bauern u. Bäuerinnen, befand sich auf der Berl. ak. KA. 88.

Zehn Studienbll. von Knaus, in Lichtdruck reproducirt, finden sich in Jul. Lohmeyer „Aus Studienmappen deutscher Künstler“. gr. 4. Breslau, Wiskott.

Kniep, Christian Heinrich, Portrait- u. Landschaftsmaler, besonders aber Zeichner, geb. zu Hildesheim 1748, gest. zu Neapel am 9. Juli 1825, lernte bei einem verwandten Theatermaler in Hannover u. ging dann nach Hamburg, wo er als Portraitzeichner Beschäftigung fand u. des Umgangs der gebildetsten Kreise genoss. Er besuchte darauf Cassel, Lübeck u. endlich Berlin, wo Kraschinski, der Fürstbischof von Ermeland, ihm die Mittel zur Reise nach Italien gewährte. Hier durch den Tod seines Beschützers bald aller Hilfsmittel beraubt, fand er in Rom u. Neapel durch Vedutenzeichnen seinen Unterhalt. Wilh. Tischbein machte Kniep in Neapel mit Goethe bekannt, was die Beteiligung Kniep’s an einigen Ausflügen Goethe’s u. an dessen am 29. März 1787 von Neapel aus unternommenen sicilianischen Reise zur Folge hatte. Kniep malte nur wenig in Oelfarben; seine meisten Bilder sind in Aquarell u. in Kreide ausgeführt. Eine 1811 begonnene Zeichnenschule für Landschaftszeichner, die in Kupferstich erscheinen sollte, wurde nicht, fortgesetzt. In seinen letzten Lebensjahren erst erfolgte seine Ernennung zum Mitgliede des akad. Rats zu Neapel mit dem Professortitel. Die Goethe’schen Sammlungen in Weimar enthalten folgende Handzeichnungen des Künstlers:

1. Ital. Landschaft mit Tempeltrümmern. Ausgef. Sepiaz. Bez: C. H. Kniep fec. Napoli 1787. gr. qu. fol.
2. Felsen im Meer, auf einem derselben ein angelnder Fischer, in der Ferne die Küste von Neapel mit dem Vesuv. Ausgef. Aquarellz. gr. qu. fol.
3. Ital. Küstenlandschaft, in der Ferne hohe Berge, an deren Fuss eine grosse Stadt. Ausgef. Aquarellz. roy. qu. fol.
4. Baumreiche ital. Landschaft, links eine ruhende männl. Figur. Federumriss, imp. qu. fol.
5. Zehn Bll. ital. Landschaften u. einzelne Partien, meist leichte Bleistiftcontoure. imp. qu. fol. u. gr. qu. fol.
6. 46 Bll. meist Bleistiftcontoure, grösstenteils zu Goethe’s Sicilianischer Reise gehörig, qu. fol.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 714. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/727&oldid=- (Version vom 14.11.2022)