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2. Die Samariter des grossen St. Bernhard. Abb. „Kunst f. Alle“ VIII. (1893). – Münch. JA. 93.
3. Aus dem Schwarzwald. – Münch. JA. 93.

Leutemann, Gottlob Heinrich, Historien- u. Tiermaler u. Zeichner, geb. zu Grosszschocher bei Leipzig am 7. Oct. 1824, Schüler der Leipziger Akademie unter den Professoren Hennig u. Bernh. Neher, welchem letztern er 1846 nach Stuttgart folgte, wo er bei Ausführung farbiger Cartons zu den Glasgemälden der dortigen Stiftskirche seinem Meister half. Lebt in Leipzig.

1. Feierabend. Scene aus Schwaben. Durch den Leipz. KV. 1849 an A. J. Achard & Söhne in Leipzig.
2. Holzaufzeichnung: Schiller’s „Lied von der Glocke“ in 40 Bll. Nach B. Neher’s Entwürfen zu den Wandgemälden im Schlosse zu Weimar auf Holz gez. von H. Leutemann, geschnitten von J. G. Flegel. Mit einem Vorwort von Karl Vogel. Leipz. 1855. roy. 4.
3. Zeichnungen: Reineke Fuchs. Dem Orig. frei nachgedichtet von Jul. Ed. Hartmann. Mit 36 Stahlstichen (von A. H. Payne) nach Orig.-Zeichn. von Heinr. Leutemann. Leipz. (1855). gr. qu. 4.
4. Zeichnung: Der Tod des Löwen. Trauernde Löwin an der Leiche des getöteten Löwen. Gez. 1857. Holzschn. von J. G. Flegel, roy. qu. fol.
5. Jupiter stürzt die Titanen. Holzschn. von Th. Knesing, kl. 4.
6. Zeichnung: Stierkampf auf dem ersten Weideaustrieb. Frühlingsbild. Abb. „Gartenlaube“ 79.
7. Aquarell: Ein Löwenpaar. – Berl. ak. KA. 88.
8. Aquarellstudie: Löwe u. Tigerkopf. – Münch. JA. 89.
9. Aquarell: Bärin mit ihren zwei Jungen spielend. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 25. u. 26. Oct. 92.
10. Zeichnungen für die „Münchener Bilderbogen“.

Leutze, Emanuel, Historienmaler, geb. zu Gmünd, Württemberg, am 24. Mai 1816, gest. zu Washington am 18. Juli 1868, war mit seinen Eltern in früher Jugend nach Philadelphia gekommen, wo der Portraitmaler John Smith ihm den ersten Unterricht erteilte. Zur Fortsetzung seiner Studien ging er im Frühjahr 1841 zu Lessing nach Düsseldorf, errichtete aber bald darauf ein eigenes Atelier. 1842 besuchte er München, Venedig u. Rom. In Rom malte er eines seiner Hauptbilder „Die erste Landung der Normannen in America“. 1845 wieder in Düsseldorf, schuf er hier nicht nur mehrere seiner bedeutendsten Gemälde, namentlich „Washington’s Uebergang über den Deleware“, sondern gründete 1848 den Ddf. Künstlerverein „Malkasten“ u. später in Verbindung mit Hermann Becker u. Anderen die „Deutsche Kuustgenossenschaft“. 1851 besuchte er seine amerikanische Heimat, kehrte aber bald nach Düsseldorf zurück, wo er noch sechs Jahre tätig war, 1859 aber nach Amerika übersiedelte. Nur einmal noch, 1863, sah er Düsseldorf wieder. Seine letzten Arbeiten in Philadelphia waren die Studien zu historischen Wandgemälden im Capitol zu Washington, deren erstes er vollendete. Bei Ausführung des zweiten Bildes, der „Aufhebung der Sklaverei“, ereilte ihn der Tod. L. war seit 1853 Ehrenmitgl. der Kunstakad. zu Philadelphia. Gr. gold. Med. der Berl. KA. 1852.

1. Columbus vor dem hohen Rat in Salamanca den Plan seiner Entdeckungsreise darlegend. Das erste seiner Bilder aus dem Leben des Columbus. Nach der Darstellung Washington Irving’s 1841 in Düsseldorf gemalt. Ausgestellt im Ddf. Akademiegebäude, Sept. 1841. Angek. vom KV. f. Rh. u. W., darauf im Besitz J. J. vom Rath’s in Köln. – Münch. allg. u. hist. KA. 58.
2. Columbus dritte Rückkehr aus Amerika. Der Entdecker mit zwei Gefährten kettenbeladen am Hafen stehend. (1842).
3. Abschied Sir Walter Raleigh’s von seiner Gemahlin. (1842). Gest. von Charles Burt.
4. Oliver Cromwell am Krankenbett seiner sterbenden Tochter, die, königlich gesinnt, ihrem Vater flucht. (1842). Gest. von Fritz Dinger, gr. qu. fol.
5. König Ferdinand nimmt dem Columbus die Ketten ab. 1843 in München gemalt.
6. Erste Landung der Normannen in Amerika. 1844 in Rom gemalt.
7. Der schottische Geistliche John Knox hält der Maria Stuart eine Strafpredigt. In Ddf. gemalt.
8. Königin Elisabeth u. Sir Walter Raleigh im Windsorpark. Der j. Ritter bedeckt eine feuchte Stelle des Weges mit seinem kostbaren Mantel. 1845 in Ddf. gemalt.
9. Englische Bilderstürmer, eine Kirche verwüstend. (1846).
10. Die Gesandtschaft der Juden vor König Ferdinand v. Spanien. Der Inquisitionsgeneral Torquemada bewirkt die Abweisung der Hilfeflehenden. (1846).
11. Ein Bildniss im Hofcostüm der Zeit Karl’s I. (1846). Ein von Leutze gemaltes Portrait war auf der Münch. KA. 58.
12. Hofleben Heinrich’s VIII. 1847 gemalt (Ein von Rud. Wiegmann genanntes Bild.)
13. Gemälde mit den Portraits dreier Kinder (des Malers Henry Ritter) in lebensgr. halben Figuren. (1847).
14. Heinrich VIII. u. Anna Boleyn. Nach Shakespeare. (1847).
15. Ein Puritaner überrascht seine der alten Kirche treu gebliebene Tochter vor einem Madonnenbilde. (1847).
16. Festlicher Empfang des nach der Entdeckung Amerikas heimkehrenden Columbus am Hofe König Ferdinand’s. (1847).
17. Die Erstürmung des letzten Tempels der Indianer bei der Eroberung Mexico’s durch Ferdinand Cortez. 1848 gemalt. Befand sich früher in der Athenaeum-Gal. zu Boston.
18. Karl I. unterzeichnet das Todesurteil des Grafen Strafford. 1849 gem.
19. Washingtons Uebergang über den Delaware am 25. Dec. 1776. Das 1849 begonnene Bild wurde, noch unvollendet, bei einem Brande im Atelier des Künstlers beschädigt, doch von ihm selbst restaurirt. An mehreren Orten ausgestellt, erhielt es auf der Berliner ak. KA 1852 die gr. goldene Medaille. Seit 1863 ist es Eigentum des Kunstvereins zu Bremen. Gest. von P. Girardet. imp. qu. fol. – Bremer KV. 52; Bremer A. a. Privatbesitz 63; Berliner Jub.-A. 86.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 861. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/874&oldid=- (Version vom 28.1.2023)