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2. 3. Frische See; Stille See. Motive aus Rügen. Pendants. h. 0,33, br. 0,47. – Sachse’s Berl. K.-Auct., 11. u. 12. Juni 91.
4. Palermo. – Berl. ak. KA. 93.

Linden, Gaston, belg. Genremaler, in Paris. Ehrende Anerkennung Berl. 91.

1. Eine Höhlenecke. Drei ital. Hirten (Räuber) beim Kartenspiel. Bez: G. Linden 84.
2. Unverbesserlich. Kleiner Bube seine Schulsünde büssend. Stehende Figur.
1 u. 2 Berl. int. KA. 91.

Lindenschmit, Hermann, Genremaler, geb. zu Frankfurt a. M. am 13. Sept. 1857, Schüler der Akad. zu München. Lebt daselbst.

1. Rückkehr des verlorenen Sohnes. Abb. „Meisterw.“ VIII. – Münch. int. KA. 83.
2. Häuslicher Fleiss. – Berl. ak. KA. 88.
3. Junge Bäuerin am geöffneten Fenster, hinausschauend. Abb. „Universum“ VI.
4. 5. Auf der Alm; Elternfreude. – Münch. JA. 89.
6. Feierabend. Landleute vor der Haustür ausruhend. – Münch. JA. 90; Berl. ak. KA. 91.
7. Jäger u. Sennerin. – Bremer allg. KA. 90.
8. Lustige Gesellschaft. – Münch. JA. 90.
9. Andacht im Walde. Holzsammlerin mit zwei Kindern vor einem Bildstock. – Münch. JA. 91; Berl. ak. KA. 92, Abb. im Kat. Ein Bild „Am Bildstöckel“: Berl. ak. KA. 93.
10. An der Waldquelle. – Wiener JA. 93.
11. 12. Landstreicher; Die Schatzgräber. – Münch. int. JA. (Glasp.) 93.

Lindenschmit, Ludwig, Historienmaler u. Zeichner, dann Altertumsforscher, jüngerer Bruder Wilhelm’s, geb. zu Mainz am 4. Sept. 1809, gest. am 14. Febr. 1893, studirte unter Cornelius auf der Kunstakad. zu München u. auf der dortigen Universität. 1831 kehrte er nach Mainz zurück, wo er bis 1846 als Künstler tätig blieb, sich dann aber der Altertumskunde zuwandte. Er war seit 1851 Director des röm.-german. Centralmuseums seiner Vaterstadt.

1. Scene auf dem Schlachtfelde in Mainz, nach Einnahme der Stadt durch den Grafen Adolf v. Nassau 1462. Ein fast erstarrter Knabe wird aus den Armen seines erschlagenen Vaters durch eine barmherzige Schwester gerettet. Zeichnung braun getuscht. – Münch. ak. KA., Oct. 26.
2. Scene aus dem Reitergefecht bei Leipzig am 18. Oct. 1813. – Karlsr. KA., Juni 37.
3. Der Minnesänger Heinrich v. Meissen, gen. Frauenlob, wird am 24. Nov. 1318 von den Frauen seiner Vaterstadt nach dem Dom zu Grabe getragen. Tuschez., früher im Bes. der Herzogin Math. v. Hessen. Lith. von Franz Hanfstaengl. roy. qu. fol. Rhein. KV.-Bl. f. 1846. – Münch. KA. 45.
4. Die franz. Kürassiere bei Reichshofen. Kreidez. 1870. h. 0,93, br. 1,33. E: Dr. Wenzel. – Mainzer A. a. Privatbes. 87.

Gab folgende Werke heraus:

1. Die vaterländischen Altertümer der fürstlich Hohenzollern’schen Sammlungen zu Sigmaringen, beschrieben u. erläutert von Ludwig Lindenschmit, Vorstand des röm.-germ. Centralmuseums in Mainz. Mit 43 grav. Tafeln u. 103 in den Text gedruckten Holzschnitten. Mainz 1860. r. 4.
2. Die Altertümer in unserer heidnischen Vorzeit. Nach den in öffentlichen u. Privatsammlungen befindl. Originalien zusammengestellt u. herausgegeben von dem röm.-germ. Centralmuseum in Mainz durch dessen Director L. Lindenschmit. 1. Bd. mit 96 grav. Tafeln. Mainz 1865. gr. 4.

Lindenschmit, Wilhelm, der Vater, Historienmaler, geb. zu Mainz am 9. März 1806, gest. daselbst am 12. März 1848, älterer Bruder Ludwig’s, studirte 1823 auf der Münchener, 1824 bis zum Herbst 1825 auf der Wiener Akad. u. kehrte darauf, durch Cornelius hingrzogen, schon 1826 nach München zurück, woselbst er sich auch niederliess. 1846 wurde er Hofmaler des Grossherzogs v. Hessen.

I. Oelgemälde.

1. Götz von Berlichingen im Kerker, nach Goethe. Eines der frühesten Bilder des Künstlers.
2. Die Sendlinger Bauernschlacht am 25. Dec. 1705. Oelskizze auf Pappe. h. 0,18, br. 0,20. E: Neue Pin. München. (Vgl. Wandgemälde Nr. 2).
3. Die Weiber der Cimbern, ihre Wagenburg gegen die Römer verteidigend. – Münch. KV. 37, angek. von demselben.
4. Arminius im Treffen auf dem Idistavisofelde. Durch den Münch. KV. 1839 an den Minister v. Wirschinger. Lith. von L. S. Tröndlin. roy. qu. fol. Münch. KV.-Bl. 1839.
5. Die Hermannschlacht im Teutoburgerwalde, h. 0,87, br. 1,16. E: Kunsthalle Karlsruhe. – Münch. d. allg. u. hist. KA. 58; Münch. Jub.-A. 88.
6. Armin steht als Retter der deutschen Freiheit unter einem Eichbaum, mit der Rechten eine blutende Wunde zuhaltend, während seine Linke sich auf einen römischen Adler stützt, h. 25″, br. 13″. E: Baron Speck-Sternburg, Leipzig.
7. Arminius mit seinem Jagdgefolge. E: Städt. Gal. Mainz.
8. Die Ungarschlacht bei Pressburg 907. Herzog Luitpold v. Bayern fällt an der Spitze seiner Reiter durch die Pfeile der schon flüchtenden Feinde. Oelskizze auf Pappe, h. 0,28, br. 0,34. E: Neue Pin. München. – Münch. KV., Jan. 41; Münch. KV. 45.
9. Tod Luitpold’s v. Bayern in der Ungarschlacht 907. E: Städt. Gal. Mainz.
10. Einzug Kaiser Otto des Grossen in das befreite Augsburg nach der Schlacht auf dem Lechfelde 935. Oelskizze. Pendant zu Nr. 9. E: Städt. Gal. Mainz. – Münch. KV. 45.
11.–13. Die Melancholie; Tod Winkelried’s in der Schlacht bei Sempach; Der Kampf mit dem Drachen. E: Städt. Gal. Mainz.
14.–19. Friedrich mit der gebissenen Wange bringt sein Kind durch das feindl. Lager zur Taufe; Friedrich der Gebissene entführt seine zweite Gemahlin; Die Belagerung der Feste Kriebstein; Kampf Konrad’s v. Meissen u. Heinrich des Löwen gegen dieObotriten; Turnier von Nordhausen; Ludwig der Fromme nimmt Abschied von seiner Gemahlin. Alle Bilder im Besitz der Städt. Gal. Mainz.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Erster Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1891/95, Seite 881. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Erster_Band.pdf/894&oldid=- (Version vom 5.2.2023)