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11.–14. Die Cartons zu „Meine Göttin“ und „Ganymed“, „Prometheus“ u. „Wanderers Sturmlied“. – Dresd. ak. KA. 44; Münch. KA, eröffnet 25. Aug. 1845. Dieselben vier u. ein Carton zum 2. Teil des „Faust“: Münch. allg. u. hist. KA. 58.
15.–64. Die Cartons (49) zu den anderen im Schiller-Zimmer und in der Goethe-Galerie ausgeführten Frescogemälden (im Ganzen 53 Cartons).
11–84 sind Eigentum des Museums zu Stuttgart. Mehrere dieser Cartons befanden sich auf der Brüsseler KA. 60, auf der dortigen Carton-A. 64 u. auf der Pariser WA. 67.
65. Vier Bll. Darstellungen zu „Wallenstein“. Gez. von B. Neher, gest. von W. Müller, fol. u. qu. fol.
66. Zwanzig Bll. Zeichnungen (Studien u. Entwürfe) zu den Wandgemälden der Goethe-Galerie im Schlosse zu Weimar. Blei u. Feder. E: Nat.-Gal. Berlin, angek. 1893.
67. Der neue Pausias. Aquarell. Lithogr. im K. Ludwig’s-Album. 1850.
68. Schiller’s Lied von der Glocke in 40 Blättern bildlich dargestellt von Bernh. Neher. Nach den Entwürfen des Meisters zu den Wandgemälden im Schlosse zu Weimar, auf Holz gez. von H. Leutemann, geschnitten von J. G. Flegel. Mit einem Vorworte von Carl Vogel. Leipzig 1855. fol.
69. Erlkönig. Nach Goethe’s Ballade. Fresco im Goethe-Zimmer des Schlosses zu Weimar. Gest, von Ed. Eug. Schäffer. gr. qu. fol. Leipz. KV.-Bl. f. 1846.
70. Die Schlussscene zum zweiten Teil des „Faust“. Holzschn. in der „Illustr. Z.“ 1874.
71. Dr. L. v. Schorn, Kunstforscher, Brustbild. Zeichnung 1829. Gest. von J. C. Thaeter. fol.
72. Obermedicinalrat Köstlin. Zeichnung. Lith. von C. Pfann.
73. Entwurf zur Medaille auf Staatsrat Ludwig, den Leibarzt König Wilhelm’s v. Württemberg.
74. Cartons zu den Glasgemälden in der alten protestantischen, in den Jahren 1840–42 von K. A. Heideloff restaurirten Stiftskirche zu Stuttgart.
1) Obere Hälfte des ersten Chorfensters: Die Gläubigen des alten Bundes, David, Moses, Jesaias, Maleachi, sehen der Ankunft des Messias entgegen; Die heilige Nacht; Der Engel Gesang.
2) Untere Abteilung des ersten Chorfensters: Ungehorsam der ersten Eltern; Mariä Verkündigung.
3) Schlussteil des ersten Chorfensters: Fortsetzung der Gläubigen des alten Bundes, Abel, Abraham.
4) Obere Abteilung des dritten Chorfensters: Die Auferstehung Christi; Die Evangelisten als Zeugen der Auferstehung u. ein Engel mit den letzten Worten des Heilandes: „Siehe ich bin bei euch alle Tage“ etc.
5) Untere Abteilung des dritten Chorfensters: Erlösung der Gerechten des alten Bundes aus der Vorhölle; Das Vorbild der Auferstehung im alten Bunde.
6) Schlussteil des dritten Chorfensters: Ausgiessung des heil. Geistes. (Paris. WA. 67.)
7) Obere Abteilung des vierten Chorfensters: Pfingstpredigt. (Berl. Jub.-A. 86); Petri Befreiung aus dem Gefängnisse. – Par. WA. 67.
8) Untere Abteilung des vierten Chorfensters: Der erste Märtyrer Stephanus am Boden liegend, die Fahne in der Rechten; Pauli Bekehrung. (Par. WA. 67); Himmlische Mitwirkung beim Wachstum des Evangeliums.
9) Orgelfenster, von K. Wilhelm 1852 persönlich bestellt, im selben Jahre vollendet: Die heil. Dichtkunst (David) u. die Kirchenmusik (die heil. Caecilie).
10) Obere Abteilung des fünften Chorfensters: Das letzte Gericht (Berl. Jub.-A. 86).
11) Untere Abteilung des fünften Chorfensters: Fortsetzung des Gerichtes: Die klugen u. die törichten Jungfrauen. (Abt. „Kunst f. Alle“ I. 1886.)
12) Obere Abteilung des Chormittelfensters: Christi Versöhnungsopfer am Kreuze.
13) Untere Abteilung des Chormittelfensters: Grablegung.
14) Der Carton des sechsten u. letzten Chorfensters mit der „Anbetung des Lammes“ (Abb. „Kunst f. Alle“ I. (1886), von Verehrern des 1879 verstorbenen Prälaten von Kapff bestellt, wurde 1883 von Neher vollendet, aber erst nach dessen Tode in Glas ausgeführt. Von diesen Cartons, welche der Meister als Hauptwerk seines Lebens betrachtete, wurden die der fünf ersten Fenster schon auf Antrag Prof. Haeberlin’s, der des sechsten später für das Museum zu Stuttgart angekauft. Er befand sich auf der Berl. Jub.-A. 86.
Die Glasgemälde in der Stiftskirche hat Joseph Scherer, die architektonischen u. ornamentalen Einrahmungen an den Fenstern C. F. Beisbarth ausgeführt.
75. Cartons zu Glasgemälden in der von Leins gebauten Johanniskirche zu Stuttgart.
1) Obere Abteilung des Chormittelfensters: Christi Tod am Kreuze.
2) Das letzte Abendmahl, als Predelle.
1) u. 2) auf Bestellung des Geh. Hofrats Dr. Jul. Jobst 1876 vollendet.
76. Carton zu einem Glasgemälde für die St. Leonhardskirche zu Stuttgart: Segnender Christus u. die vier Evangelisten. Gestiftet vom verstorbenen Hofebenisten Wirth. 1863.
77. Cartons zu den vom Könige Karl bestellten Fenstern des alten Schlosses in Stuttgart. In der Mitte: „Die Anbetung der heil. drei Könige“, auf den Seiten: „Graf Georg u. Herzog Christoph mit je ihren Namenspatronen“. 1866.

(Vgl. A. Wintterlin „Württembergische Künstler in Lebensbildern. Mit 22 Bildnissen in Holzschnitt.“ Deutsche Verlags-Anstalt Stuttg. 1895.)

Neher, Michael, Genre- u. Architecturmaler, geb. zu München am 31. März 1798, gest. daselbst am 4. Dec. 1876, gehört einer Biberacher Malerfamilie an, aus der mehrere tüchtige Künstler hervorgegangen. Den ersten Zeichnenunterricht erhielt er von einem Bekannten seines Vaters, dem Maler Mitterer, trat 1813 in die Münch. Akad., die er vor Ablauf des dritten Studienjahres verliess, um sich unter dem Hofmaler Matthias Klotz weiter zu

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Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/137&oldid=- (Version vom 29.6.2023)