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4. Bei der Nachbarin. – Münch. JA. 93. Ein Bild „’n beeten nabern“, zwei Weiber u. ein Alter am Kaminfeuer: Berl. gr. KA. 94.
5. 6. Portr. der Gräfin Sch.; Portr. des Herrn Alfr. v. L. – Berl. gr. KA. 94.

Meyer-Mainz, Paul, Genremaler, geb. zu Mainz 1864, lebt in München. Ehrenv. Erwähnung Berl. 89; Med. Chicago 93.

1. Die kl. Widerspenstige. Kind die Suppe ablehnend. Abb. „Gartenlaube“ 85.
2. Matinée. Dame zur Begleitung eines Pianisten singend. – Berl. ak. KA. 89, Abb. im Kat.; Stuttg. Gem.-A. 91; Münch. JA. 92; Antw. WA. 94.
3. Hubertustag. In prunkvollem Schlosse wird zum Festmahl aufgetragen. In Ddf. gem. Abb. „Kunst unserer Zeit“ IV. (1893). – Münch. JA. 92.
4. Kirchenintérieur. – Münch. JA. 92.
5. Schach. – Münch. JA. 93.
6. Der Dorfkünstler. Alter Maler eine ihm stehende Bauemfamilie portraitirend. – Münch. JA. 94, Abb. im Kat.

Meyer-Schulthess, Friedrich, schweiz. Landschaftsmaler, geb. zu Zürich 1792, gest. daselbst 1870. Lebte in Zürich.

1. Im Park der Villa Pamfili bei Rom. Bez: F. Meyer 1843. h. 0,53, br. 0,79. E: Künstlergesellschaft, Museum Bern.

Meyerheim, Friedrich Eduard, Genremaler, geb. zu Danzig am 7. Januar 1808, gest. zu Berlin am 18. Januar 1879. Sein Vater, der Stuben- u. Decorationsmaler Karl Friedrich Meyerheim, war auch sein erster Lehrer. In der Perspective unterrichtete ihn der Maler Breysig, ein Neffe des gleichnamigen Directors der Danziger Kunstschule. Höchst anregend wirkte die malerische Schönheit des damaligen Danzig, seine Architectur besonders, auf die Phantasie des jungen Künstlers, während ihn im Elternhause, wo deutsche Hausmusik noch ihre Pflege fand, der Friede u. die Gemütlichkeit umfingen, die in seinen Werken so herzgewinnend zum Ausdruck gelangen. 1830 siedelte Meyerheim nach Berlin über, auf dessen Akademie er unter Leitung Gottfried Schadow’s u. Niedlich’s seine Studien vollendete. Die ersten Arbeiten M.’s sind die bis 1830 auf 15 Bll. gestiegenen Ansichten von Danzig nebst Umgegend, Bleizeichnungen, deren zehn er 1832 in Lithographie herausgab. Der Beifall, der sie begrüsste, veranlasste ihn zu den Wanderungen durch die Mark, die er zu Anfang der 30 er Jahre in Gesellschaft des Architecten J. H. Strack unternahm u. als deren Frucht die Zeichnungen mittelalterlicher Backsteinbauten entstanden, die, von Meyerheim lithographirt, 1833 von diesem u. Strack herausgegeben wurden. Seitdem aber wandte er sich, innerster Neigung folgend, der Darstellung des Volks- u. Kinderlebens zu, welche ihn mehr u. mehr zum Liebling der Nation machte. Auf nord- u. mitteldeutschem Boden, in Sachsen u. Thüringen, in Hessen, im Harz u. am Rhein, u. zwar namentlich im Bauernstande, begegnen wir seinen Menschen, deren Schlichtheit, Sittsamkeit u. Anmut unwiderstehlich fesseln. Die Ausführung seiner Gemälde ist die liebevollste, die selbst dem Kleinsten gerecht wird. Ueber den Lebensgang M.’s berichtet die Schrift: „Friedrich Eduard Meyerheim. Eine Selbstbiographie des Meisters, ergänzt von Paul Meyerheim, eingeleitet von Ludwig Pietsch. Mit einem Vorwort von Berthold Auerbach, u. dem Bildniss Ed. Meyerheim’s, nach Paul Meyerheim, radirt von E. Forberg“. Berlin 1880. 8. M. war seit 1837 Mitgl. der Berliner, seit 1850 Ehrenmitgl. der Dresdner Akademie u. besass seit 1848 die kleine, seit 1850 die gr. gold. Med. der Berl. Ausstellung.

Die mit einem * bezeichneten Werke befanden sich (nebst solchen von E. Fries u. F. Nerly) auf der neunten Ausstellung der Berliner Nat.-Galerie 1880.

I. Oelgemälde.

1.* Landschaft bei Danzig mit Fernsicht vom sogen. Adlerhorst aus. 1830 in Berlin gem. h. 0,29, br. 0,40. Im Besitz der Familie. (Vgl. Selbsttbiogr. S. 36).
2. Das Tor von Tangermünde. Angek. u. ausgestellt vom Ver. der Kunstfr. in Berlin für dessen Verlosung 1834. Das Bild „Wassertor zu Tangermünde“, E: Familie v. Decker, war auf der Berl. Jub.-A. 86.
3.* Die Kegelbahn (Kegelgesellschaft). 1834. h. 0,30, br. 0,40. (Mit Bildnissen von Prof. Niedlich, Prof. Däge, Hofrat Plettner u. A.) Früherer Besitzer Plettner, jetziger Stadtrat Löwe, Berlin. Lith. von H. Eichens. qu. fol. – Berl. ak. KA. 34. *Vier Bleistudien hierzu im Familienbesitz M.’s.
4.* Wohltätigkeit. Ein blinder Bettler, von seinem Knaben geführt, ersteigt die Treppe eines Schlossaltans, auf welchem eine Edelfrau ihrem Töchterchen ein Almosen für den Armen reicht. 1835. h. 0,27, br. 0,22. E: Samml. Kabrun, Stadt-Mus. Danzig.
5.* Wohltätigkeit. h. 0,27, br. 0,22. E: Frl. E. v. Waldenburg, Potsdam.
6. 7. Kirche in Gernrode am Harz; Ein Pferdestall. – Dresd. ak. KA. 35.
8.* Der Labetrunk. Ein blinder Bettler von einer Handwerkerfamilie durch einen Labetrunk bewirtet. Für Prof. Rauch. E: Frau Prof.Dalton-Rauch, Berlin. Eine *Zeichnung hierzu in Blei u. Tusche, 1835, besitzt die Familie des Künstlers, eine *andere Geh. Ober-Hofbaurat Strack, Berlin. – Berl. ak. KA. 36; Ausstell, des KV. f. Magdeb., Halberst., Halle u. Braunschw. 38.
9. Rathaus zu Tangermünde, mit reicher Staffage. Bez. 1836. E: G. W. Gloystein. – Bremer A. a. Privatbes. 63.
10.* Der Schützenkönig, nach seinem Siege beim Sternschiessen. Bez: E. Meyerheim 1836. h. 0,30, br. 0,39. E: Nat.-Gal. Berlin, Wagener’sche Samml. Lith. von H. Eichens; Heliogr. von Klic in „Zeitschr. f. b. K.“ 81. – Berl. ak. KA. 36. *Sechs Bleistudien hierzu im Besitz der Familie M.
11. Des Jägers Lebewohl. – Leipz. I. Ausstell. des KV., eröffnet 17. Sept. 1837. (Erwähnt im „Kunstbl.“ 1837, S. 364).
12.* Wanderliebe (Wanderers Lust). 1838. h. 0,29, br. 0,24. E: Landger.-R. Dannenberg. – Halberst. KA. 40.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/47&oldid=- (Version vom 21.5.2023)