Seite:Meissner Prinzessin von Portugal Seite 021 Bild 0001.jpg

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Nach den Anschauungen jener eisernen, blutigen Epoche lautete das gegen Ritter von Wolfegg gesprochene Urtheil nicht besonders hart. Er sollte nur hundert Meilen fern vom Schwabenlande bleiben und es nie mehr betreten.

Ungern, ja, mit schwerem Herzen sah der Graf von Werdenberg den Mann scheiden, der durch eine außerordentliche That die gefürchtete Kriegsgefahr von ihm so unverhofft abgewandt hatte, und that Alles, was unter den Umständen zu thun war, indem er ihn mit dem besten Kriegszeuge, den edelsten Rossen und mehreren Reisigen ausrüstete.

Als Ritter Wolfegg seine abenteuerliche Fahrt antrat, nahm er auch seinen vierzehnjährigen Neffen Arbogast mit, der mit ihm nach Werdenberg gekommen war, und langte nach langen Wanderungen, nicht ohne Gefahren aller Art, durch die Schweiz, Italien und das südliche Frankreich, endlich in Portugal an.

Es war dies ein neues Reich, das dadurch entstanden war, daß König Alfons VI. von Castilien und Leon dem Grafen Heinrich von Burgund, der mit tapferen Kriegern nach Castilien gekommen war und im Kampfe

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_021_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)