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Die Prinzessin willigte auf’s Freudigste ein.

„Der Mensch denkt, Gott lenkt,“ erwiderte der Graf. „Das ist das wahrste Sprüchwort. Als wir von Rhodus flohen, gab ich die Reise nach Jerusalem auf und wollte geraden Weges mit Dir in mein Heimathland ziehen. Aber eine höhere Hand führt mich doch nach Jerusalem, und zu welcher Zeit: das heilige Osterfest steht vor der Thüre!“

Als sie in Cypern gelandet waren, beschenkte Graf Albrecht die Schiffsleute von Rhodus und gab Olaf Thorson eine Botschaft an den Ordensmeister, der zu Folge sich seine Kriegsleute sammt den Rossen nach Venedig einschiffen und seine Ankunft dort erwarten sollten. Wenige Tage darauf segelte Graf Albrecht mit den Seinigen nach Jaffa ab und kam von dort nach einem mehrtägigen Ritte vor den Mauern von Jerusalem an.

Das kleine Königreich, das Gottfried von Bouillon gegründet hatte, erstreckte sich nur über etwa zwanzig bis dreißig Ortschaften und wurde von dreihundert Rittern, die allen Nationen angehörten, und einem ebenso bunt zusammengewürfelten Kriegsheere von einigen tausend Mann behauptet und vertheidigt.

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Alfred Meißner: Die Prinzessin von Portugal. Breslau und Leipzig 1882, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Meissner_Prinzessin_von_Portugal_Seite_164_Bild_0001.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)