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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Spuren wiederkehrenden Lebens und es gelang mir, ihm aus einer Cocosschaale einige Mundvoll Wasser einzuflößen.

Nun erschien auch die alte Tinora mit einigen heilsamen Kräutern, die sie gesammelt hatte und bat mich, den Saft derselben in die Wunde zu drücken. Nachdem ich dieses gethan, hielt ich es für rathsam, Tobias ungestört zu lassen bis er Zeit gehabt hätte, seine Sinne wieder zu sammeln. Einige Male öffnete er die Lippen, aber da ich für sein Leben fürchtete, bat ich ihn, zu schweigen. Indeß nach zwei bis drei Stunden hatte er sich so weit erholt, daß er aufsitzen und mir mittheilen konnte, was vorgefallen war.

„Nachdem Marheyo und ich das Haus verlassen hatten,“ erzählte er, „durchkreuzten wir das Thal und erstiegen die Höhen der andern Seite. Gleich auf der entgegengesetzten Seite derselben, berichtete mir mein Führer, läge das Thal von Happar, während mein Weg nach Nukuheva den Bergrücken entlang am Rande der Thalgrenze hinginge. Nachdem wir eine Strecke gestiegen waren, stand mein Begleiter still und bedeutete mir, er könne mich nicht weiter begleiten, und gab mir durch Zeichen zu verstehen, er wage nicht, sich dem Gebiet der Feinde seines Stammes noch mehr zu nähern. Er zeigte mir übrigens meinen

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 196. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)