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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

zwischen sich, der bei der wiegenden Bewegung ihres Ganges hin und her schwang. Hier lief ein Anderer, der, in Schweiß gebadet, einen Korb mit Cocosnüssen schleppte und sich nicht um die Früchte kümmerte, die ihm entfielen, als käme es ihm nur darauf an, seinen Bestimmungsort zu erreichen, nicht aber, daß auch seine Ladung bis dahin käme.

Bald sah man den letzten Nachzügler seinen Weg eifrig verfolgen und die Ausrufungen der Vordern verhallten schon ganz. Unsere Gegend schien fast ausgestorben, denn Kory-Kory, sein bejahrter Vater und einige uralte Greise waren die Einzigen die bei mir zurück geblieben waren.

Gegen Sonnenuntergang fingen die Insulaner an, in kleinen Gruppen vom Strande zurückzukehren und ich blickte unter ihnen eifrig nach meinem Gefährten aus, als sie dem Hause näher kamen. Aber nach einander gingen sie alle vorbei, ohne daß ich eine Spur von ihm sah. Ich dachte indeß, er würde bald mit den Hausgenossen kommen, beruhigte meine Befürchtungen und hoffte ihn bald in Begleitung der schönen Fayawa zu sehen. Endlich sah ich Tinora in Gesellschaft der jungen Mädchen und Burschen herankommen, die in unserm Hause wohnten; aber mein Camerad kam nicht mit ihnen, und von tausend Aengsten erfüllt, suchte ich eifrigst die Ursache seines Ausbleibens zu entdecken.

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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/219&oldid=- (Version vom 1.8.2018)