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Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben
1. Theil

Er hielt den Stock noch fest in den Händen und zwar krampfhaft gegen das entferntere Ende der Höhlung gepreßt, als habe er eben ein kleines giftiges Thier durchbohrt, welches sich unter der Spitze hin und her wände, um seiner Waffe zu entfliehen. Im nächsten Augenblicke stieg ein feiner Kranz von Rauch aus der Vertiefung und die Staubtheile in derselben glühten, während Kory-Kory fast athemlos von seinen, Roß stieg.

Dieses Verfahren schien mir die schwierigste Arbeit, die in Typie gemacht wurde; und hätte ich genügende Kenntniß der Sprache gehabt, um meine Gedanken darüber auszusprechen, so würde ich den Eingebornen auf das Dringendste empfohlen haben, einen Tempel der Vesta zu errichten, um von den Vestalinnen ein ewiges Feuer unterhalten zu lassen, um den ungeheuren Aufwand von Kraft und Ausdauer zu ersparen, der beim Feueranmachen in Anspruch genommen würde. Doch dürften auch der Ausführung dieses Planes besondere Schwierigkeiten entgegentreten.

Welch ein klares Bild der ungeheuren Kluft zwischen wildem und civilisirtem Leben giebt nicht dieses Verfahren! Ein Typie Vater kann eine zahlreiche Familie haben und seinen Kindern eine sehr gute cannibalische Erziehung geben mit weniger Mühe, als er aufwenden muß, um einmal Feuer anzumachen, während der europäische Arbeiter, der

Empfohlene Zitierweise:
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/228&oldid=- (Version vom 1.8.2018)