Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben 1. Theil | |
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des Berges überlebt haben würde. Ich schlug daher Tobias vor, daß wir eine gemeinschaftliche Revision der mitgebrachten Dinge halten möchten. Zu diesem Ende setzten wir uns ins Gras und etwas gespannt, wie viel Umsicht mein Begleiter beim Füllen seiner Taschen, die eben so dickleibig waren wie die meinigen, entfaltet hätte, forderte ich ihn auf, mit Auskramen den Anfang zu machen.
Er griff also in den Busen und holte zuerst etwa ein Pfund Tabak heraus, dessen innere Theile zusammenhielten, während die Außenseite mit aufgeweichten Brodkrumen überzogen war. Es war triefend naß und sah aus, als sei es eben aus der Tiefe des Meeres hervorgeholt. Ich beachtete aber dieses, für unsere jetzige Lage so nutzlose Produkt nur wenig, sobald ich die Andeutungen gewahrte, die es von Tobias’ Vorsorge für eßbaren Proviant an sich trug.
Ich fragte eifrig, wie viel er mitgebracht? worauf er wieder eine Weile unter seiner Jacke umhergriff und eine Handvoll so weichen, teigigen und farblosen Stoffes zum Vorschein brachte, daß wir Beide anfänglich nicht begreifen konnten, wie dieser scheußliche Teig in seinem Busen möglicherweise hätte entstehen können. Ich kann ihn nur eine Composition von aufgeweichtem Brot und Tabaksstaub nennen, die durch die vereinten Einwirkungen von Schweiß und Regen diese zähe Consistenz erhalten hatte. Aber wenn
Herman Melville Übersetzt von Rudolph Garrigue: Vier Monate auf den Marquesas-Inseln oder ein Blick auf Polynesisches Leben, 1. Theil. Gustav Mayer, Leipzig 1847, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Melville-Vier_Monate_auf_den_Marquesas-Inseln._Teil_1.djvu/90&oldid=- (Version vom 1.8.2018)