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4.

Durch die unermüdete Verwendung des Freyherrn Friedrich von und zu der Tann, Kurfürstl. Mainzisch. Geh. Raths, Fuldaischen Hofmarschalls und Rhön-Werraisch. Ritterraths, ist nun auch beschlossen auf dem seiner Familie zustehenden Rittergut Oberwallbehrungen ein neues Gesangbuch einzuführen. Man muß dabey das Benehmen des dasigen Pfarrers, Hn. Hofmanns, besonders rühmen, der sich alle ersinnliche Mühe gab, seine Gemeindsglieder von der Nothwendigkeit und dem Nutzen eines zweckmäßigern, den Bedürfnissen unserer Tage entsprechenden Gesangbuches zu überzeugen – allein auch hier thaten die besten Vorstellungen nicht durchgängig die gehörige Wirkung. Ungleich mehr wirkte der Einfall des Herrn Geh. Raths von der Tann, verschiedene alte Eichen der Gemeinde abzutreiben und zu verkaufen, damit von dem erlösten Gelde jeder Haushaltung des Orts einige Exemplare unentgeldlich zugestellt werden könnten. Als die Bauren hörten, sie bekämen die neuen Gesangbücher unentgeldlich, waren alle vorher vorgetragenen Einwendungen mit einemmahle gehoben. In dem Amte Tann selbst ist schon seit verschiedenen Jahren das Berliner Gesangbuch, nach der wohlfeilen Hildburghausischen Auflage, eingeführt, allein der Herr Geh. Rath hat über die Auswahl noch nicht entschieden. Vielleicht soll das neue Meiningische Gesangbuch abgewartet werden, das, allen hiezu getroffenen Anstalten nach, eines der ersten und vorzüglichsten in Franken werden wird.


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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_2,_3).pdf/20&oldid=- (Version vom 11.9.2022)