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erhalten, oder wieder dahin zurückzuführen, wenigstens mag dieß sein ernstlicher Wunsch seyn. Oder es litt irgend jemand Hunger oder Durst, und suchte sich, durch diese Speculation auf die Einfalt des Pöbels, einige Groschen zu Käse und Brod, zu Bier und Schnaps zu erwerben. Sey aber dieser Prophet, wer er immer wolle, so ist er ein Wolf in Schafsfellen, der sich den Schein der Frömmigkeit gibt, um das kurzsichtige Volk desto leichter zu betrügen, und es in seiner Halsstarrigkeit gegen heilsame und nützliche Anstalten zu bestärken.


2.

 In den Erzählungen zur Bildung des Geistes und Herzens las ich unlängst eine Anekdote von einem englischen Geistlichen aus der Grafschaft Rochester, mit der Aufschrift: „großmüthige Ehrlichkeit.“ – Hier ist ein Gesellschaftsstück zu jenem, aus dem Fürstlich Schwarzenbergischen Dorfe Dornheim. Der dasige katholische Geistliche, Namens Dürr, ein junger Mann, von Kopf und Herzen gleich ehrwürdig, ging im December vorigen Jahrs auf sein Schlafzimmer. Beym Eröffnen der Thüre klemmte sich dieselbe auf dem Boden. Der Pfarrer leuchtete nieder, und fand, daß drey Maxd’ore, die auf der Diele lagen, die Ursache waren. Alles Nachsuchens ungeachtet konnte er nicht entdecken, wo der unerwartete Fund hergekommen sey. Des andern

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Diverse: Miscellaneen in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Miscellaneen_(Journal_von_und_f%C3%BCr_Franken,_Band_6,_2).pdf/3&oldid=- (Version vom 1.8.2018)