Seite:Narrenschiff (Brant) 1499 0262.jpg

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Myn ougen gantz der zaeheren voll

Das man so schmaechlich sehen soll
Den krysten glouben nemen ab
Verzich man mir / ob ich schon hab
Die fürsten ouch gesetzet har

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Wir nemen (leyder) groeblich war

Des krysten glouben not vnd klag
Der myndert sich von tag zuo tag /
Zuom ersten hant die kaetzer hert
Den halb zerryssen / vnd zerstoert

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Dar noch der schaentlich Machamet

Inn mer / vnd mer verwuestet het
Vnd den mit sym jrsal geschaent
Der vor was groß jnn Orient
Vnd was gloeubig alles Asia

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Der Moeren landt / vnd Affrica

Jetz hant dar jnn / wir gantz nüt me
Es moecht eym hertten steyn thuon we
Was wir alleyn verlorent hant
In kleyn Asien / vnd Kriechen landt

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Das man die groß Türcky yetz nennt

Das ist dem glouben abgetrennt
Do sint die syben kirchen gsyn
Do hat Johannes gschriben hyn
Do ist eyn so guot landt verloren

30
Das es all welt moecht han verschworn

On das man jn Europa sytt
Verloren hat jn kurtzer zyt
Zwey keyserthuom / vil künig rich
Vil mechtig land / vnd stett des glich

Empfohlene Zitierweise:
Sebastian Brant: Doctor Brants Narrenschiff, Basel 1499, Seite 131v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Narrenschiff_(Brant)_1499_0262.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)