dem Kriege gemacht -; und eine dritte Kategorie endlich von der kaufmännischen Betätigung im weitesten Sinne auszuschließen, wäre sinnlos, wenn jene auf diese Weise sich und dem russischen Reiche nationalökonomisch besonders nützlich sein können. Dabei ist es selbstverständlich, daß solche kaufmännische Arbeit sich nur in jenem Rahmen bewegen kann und bewegen darf, der allen Bürgern der Sowjetstaaten gezogen ist; im Rahmen des gesetzlich Zulässigen.
Es muß besonders und nachdrücklich betont werden, daß der Wunsch, die Ostjuden vor allem, und wenn nicht ausschließlich, so doch zum ganz überwiegenden Teil zu Landbebauern zu machen, ebenso einseitig und damit verfehlt sein würde, wie es der Zwang in der russischen Vergangenheit gewesen ist, sie ausschließlich in den Städten festzuhalten. Individualisierung je nach den Anlagen und Fähigkeiten des Einzelnen ist das naturgemäße und damit das Gebotene.
Das amerikanische „Joint Distribution Committee“, das bisher allein in großem Umfange, weil auf große Geldmittel gestützt, sich der Umschichtung und Fortführung der Juden des Rayons neben der „Ica“ und den kleineren Unternehmungen der „Orth“ und „Ozet“ angenommen hat, schuf bereits im Zusammenwirken mit der offiziellen staatlich-russischen Organisation des „Comzet“ eine ganze Reihe von Kolonien in Südrußland. Sie scheinen klug angelegt, und ihre Entwicklung verspricht eine gute zu sein. Immerhin möchte ich auf eines aufmerksam machen.
Eine Anzahl dieser Kolonien ist von den westlichen Grenzen der Sowjetstaaten nicht gerade erheblich weit entfernt. Darin liegt eine Gefahr.
Ob in absehbarer Zeit neue europäische Kriege ausbrechen werden, in die auch Rußland verwickelt
Paul Nathan: Das Problem der Ostjuden. Philo Verlag und Buchhandlung GmbH, Berlin 1926, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nathan-Das_Problem_der_Ostjuden_(1926).djvu/28&oldid=- (Version vom 1.8.2018)