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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/25

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von der Hand und Erfindung des jungen Langwagens.

Unerachtet noch viele dergleichen Häuser zu sehen waren; so will ich sie doch theils der Kürze halber übergehen, theils aber auch konnte ich sie nicht recht erkennen, weil sie zu hoch, und an der Rückwand des Zimmers hiengen; dafür aber will ich der perspectivischen Stücke zum Theil gedenken, unter denen des jungen Kammsetzers seines das vorzüglichste war.

Dieser junge Baukünstler, der sich schon von seinem zwölften Jahre an in den schönen Künsten hervorzuthun bemühet, hat ein schweres und mühsames Stück seiner Erfindung ausgestellet. Es besteht in etlichen Vorhöfen, durch die man sieht, und in der Entfernung eine Gallerie erblicket. Der Vorderhof liegt tief, so, daß man durch eine Freytreppe von zween Armen auf den andern steigen muß, der durch einen korinthischen Säulengang vom erstern abgeschnitten ist; dieser Säulengang läuft um den andern Hof herum, und endiget sich in vorbesagter Gallerie. Der Vorderhof an sich selbst ist mit einem Gebäude von Pfeilern und Freysäulen umschlossen; auf dem Hauptgebälke herrschet überall ein Geländer mit Postamenten, und darauf stehenden doppelten und einfachen Schnitzbildern. Ausser diesen scheint das ganze Stück von herumgehenden Figuren belebt zu seyn. Das Hauptsächlichste aber, was ich daran geprüfet habe, ist Licht und Schatten.