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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/26

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Wie viele Schaubühnenmaler werfen nicht zum Vortheil ihrer Kunst, und um ihre Gründe hinter einander abzusetzen, einen Schatten, da, wo keiner natürlicher Weise hinfallen kann, es wäre denn, daß eine laufende Wolke die Sonnenstrahlen hinderte, ja, sie dürfen sich nicht einmal um die Schlagschatten, die sich auf dem Fußboden zeigen, bekümmern; dieses nennen sie das idealische Schöne der Perspective. Hier aber fand ich allen Schatten, nach Regeln durch den Zirkel bestimmt, und es war so gar der Wiederschein in selbigem nicht vergessen, sondern an rechtem Orte angebracht: und da es übrigens auch an der gehörigen Haltung nicht fehlte, so kann ich sagen: daß dieses Stück, wenn man in rechter Entfernung vor dem Augenpuncte stund, sehr natürlich ließe.

Hierauf folgte eine kleine Stadtkirche mit einem daran stehenden Thurme überecks anzusehen, als die erste Erfindung von dem jungen Röhr, welche sicher hoffen läßt, daß er mit der Zeit in der Baukunst und Perspective eben so weit kommen werde, als er in der Malerey gekommen ist.

Ferner die Gartenseite eines Landhauses, das im Mittel eine Vorlage mit abgeschnittenen Ecken zeigte, und daran die Hauptecken gleichfalls, abgebrochen waren, das untere Geschoß bestund aus bäurischem Werke, das obere aber aus Ionischen Wandpfeilern. Die Baukunst und Verzierung daran waren in gutem Geschmacke, und die Perspective