und Haltung regelmäßig und gut von dem jungen Göbel erfunden und gezeichnet.
Eben so hübsch war die Ansicht eines Gartenhauses nach dem Hofe zu von dem jungen Verlohren perspectivisch vorgestellet, das nur aus einem einzigen Erdgeschosse auf einer Rasenerhöhung bestund.
Und so waren noch viele Lusthäuser und Gartenstücke der Anfänger zu sehen, die alle die Geschicklichkeit, den Geist und Wetteifer der jungen Schüler an den Tag legten.
Endlich will ich noch kürzlich der Leipziger Ausstellung erwähnen. Die Leipziger Akademie ist, wie bekannt, ein Zweig der hiesigen, und soll die jungen Leute vorbereiten, damit sie mit gutem Erfolge die Baukunst in Dreßden lernen mögen. Daher waren auch eine Menge geometrischer Risse, Ausmessungen und Berechnungen der Felder, desgleichen die Anfangsgründe der Säulen und der Perspective zu sehen: wie denn so gar der dortige Architekt Herr Habersang den ersten Begriff von der Perspective, den man sich durch eine Glaßtafel machen kann, in einem Modellchen gezeiget hat. Diese Art die Perspective zu lehren, und sich alle Gegenstände hinter einer Glaßtafel vorwärts einzubilden, haben wir dem Sirigatti zu danken; da man sich von Alters her die Objecte als in einem Spiegel rückwärts vorstellen mußte. Die Lehre steht gemeiniglich auf dem ersten Blatte aller perspectivischen Anfangsgründe,
Unbekannt: Beurtheilung der architektonischen Ausstellung bey der Churfürstl. Sächsis. Akademie der Künste am fünften März, 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1770/1771, Seite 338. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellung_Dresden_1770_Architektur.djvu/27&oldid=- (Version vom 24.10.2024)
