Zum Inhalt springen

Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/28

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

nur daß Herr Habersang keine Glaßtafel zwischen das Auge und dem Objecte gestellet, und etwa den Umriß darauf gemalet hätte, der das Object fassen sollte; sondern es lagen über einander geworfene Simsstücke hinter einer abgebrochenen Säule körperlich da; von allen Ecken derselben waren Fäden gleich so viel Strahlen in ein Loch, durch das man sehen mußte gezogen: Diese Fäden nun bestimmten das darzwischen stehende Bild, das nach der Natur schattiret war, aufs genaueste, dergestalt, daß, wenn man durchs Loch sahe, das kleine Bild, den größern Gegenstand in allen Punkten deckte. Dieses Modellchen war vom Bildhauer, Maler, Tischler und Drechsler recht sauber verfertiget, und hat Liebhaber gefunden.

Herr Dauthe hat auch ein sehr lobenswertes Stück ausgestellet. Es ist ein Nachtstück, und besteht aus einem Gefängnisse, das man schräg, gleichsam aus einem Winkel desselben, ansieht, und das von einer Laterne, die im Mittel an einem gewölbten Bogen hängt, erleuchtet wird. Eigentlich ist es ein Vorhaus, daraus man durch eine Menge Thüren mit großen Schlössern und Riegeln verwahret, in so viele Gefängnisse kommen kann. Das wäre nun wohl am wenigstem zu bewundern gewesen, es wäre denn, daß es fürchterlich genug aussahe; sondern die Austheilung des Flammenlichts, des Schattens, Schlagschattens, Wiederscheines und