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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellung Dresden 1770 Architektur.djvu/30

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floß, wornach die ganze Reihe Säulen sich verkürzte; so konnte meinem Erachten nach bloß nur die letzte Säule von hinten erleuchtet seyn, die ganze Reihe aber sollte billig in Schatten dieser und des Simses stehen. Dieses nun war vergessen und die Säulen waren im Lichte gelassen worden; auch war der Vordergrund, der aus alten Mauern bestund, mit der Feder gestrichelt, da alles andre mit dem Pinsel ausgearbeitet war.

In der Baukunst war ausser den Bogen und Säulenstellungen weiter nichts merkwürdig, als ein Landhaus von fünf und siebenzig Ellen lang, und fünf und funfzig Ellen breit, von dem Herrn Kuntz gezeichnet, vielleicht aber nicht erfunden. Der Grundriß davon war gar nicht bequem eingetheilet; die wunderbaren Treppen, die langen schmalen Gänge, und die unterbrochenen Zimmer stritten wider die heutige Gemächlichkeit; was die Ansicht nach dem Hofe anlanget, so war sie eben so wunderlich: sie bestund aus einem Kellergeschosse und aus zwey Stockwerken, darüber, mit Füllungen unter den Fenstern und langen Streifen an den Schäften: das Mittel aber erhob sich noch um ein halbes Geschoß, und schien einem Altan mit einem Brustmäuerchen und darauf stehenden Siegeszeichen vorzustellen; das Dach des Hauses war deutsch, und ohne Kappfenster, vermuthlich von Kupfer.

Ich muß abbrechen, damit ich meine Leser mit so einer trocknen Beschreibung vieler unerbauten