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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1768 1769.djvu/24

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werden. Ich gehe weiter, und beschreibe Ihnen blos in der Folge die Dresdner Ausstellung anderer jungen Leute, die bis hieher die Baukunst gehöret haben, und auch hier verspreche ich Ihrer Erwartung, welche allemal von einem jungen Künstler noch keine vollkommenen Meisterstücke fordert, zu entsprechen.

Herr John, der vor dem Jahre einen prächtigen Standriß zu einem fürstlichen Landhause, auf einer steinernen Erhöhung, mit regelmäßiger eingetheilter ionischen Ordnung, auf zwey Stockwerk gerichtet, gezeiget hatte, hat ein noch prächtigers fürstl. Landhaus von dreyhundert und zwanzig Fuß lang in Dorischer Ordnung mit gekuppelten Säulen, und Wandpfeilern, nach aller Genauigkeit der Dreyschlitze und Zwischentiefen ausgestellet, davon die außerwesentlichen Zierrathen, in gutem Geschmacke und am rechten Orte, unüberhäuft angebracht waren. Desgleichen hat Hr. Ritter, dessen Riß, wie Sie schreiben, vor dem Jahre, aus einem Landhause bestund, heuer die Ansicht eines prächtigen Schlosses von vierhundert und achtzig Fuß lang gegeben, das auf einem Unterbaue von anderthalb Geschoß hoch stehet, und aus zwey Geschoß nach dorischer Ordnung errichtet ist; hieran erblicke ich ebenfalls Sturms gegebene Regeln zu Kuppelung der Säulen und Pfeiler, die in der That bey den Franzosen noch für unmöglich gehalten wird. Der großen Länge halber, hat das Schloß fünf Vorsprünge, davon der mittlere und die an