hier in Abriß zu sehen war, so aufmerksam, als irgend eine andre Zeichnung angesehen haben, und von beyden gleich richtig haben urtheilen können.
Auch die Versuche der bloßen Liebhaber, die ihr Stand zu wichtigern Geschäfften beruft, schienen beydes in der Dresdnischen und in der Leipziger Schule oft mehr als Versuche zu seyn. Dem Vornehmern käme die Einsicht in die Baukunst doppelt zu statten, für sich und den Unterthan, der den ungeschickten Baumeister, wie den verständigen, bezahlen hilft. Die Erfindung eines großen fürstlichen, Schlosses in antikem Geschmacke, und nach der römischen Ordnung von dem Herrn Hölzer fand ausnehmenden Beyfall, und seinen erfüllten Wunsch, Unterlehrer bey der Architectur-Akademie in Dresden zu seyn, begleitet auch die von seinen künftigen Bemühungen gefaßte nicht geringe Hoffnung. Mein Gedächtniß versagt mir die genauere Bestimmung eines von dem Herrn Conducteur Staffel erfundenen Gebäudes. Nur mehr Gelaß; an Kunstzeichnungen dieser Art kann es in Dresden nicht fehlen.
Ich bemerke hier der Mademoiselle Dinglingerinn eignes Bildniß in Miniatur nach Herrn Graaf. Der Mademoiselle Riedel Copey nach Franz Mieris, eifert mit dem Fleiße der Niederländer um die Wette, den Mademoiselle Friedrich mit der Vorstellung der Blumen (in Oel) nach dem Leben verbindet. Fern sey die Besorgniß, daß es solchen Talenten in Deutschland an Aufmunterung fehlen könne, womit der begüterte Freund der Blumen und deren Nachbildung durch die Kunst, in Holland einer Künstlerinn
Unbekannt: Schreiben an den Herausgeber der N. B. der schönen Künste und Wissenschaften, die Gemälde-Ausstellung in Dresden vom vorigen Jahre (1768) am 5ten März betreffend
Schreiben über die Ausstellung der Dresdner Architectur-Akademie in den Jahren 1768 und 1769. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1769, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1768_1769.djvu/4&oldid=- (Version vom 17.10.2024)