die nicht blos für solche Liebhaber arbeiten, welche etwan, wie ehemals Arthur Pond, Original-Radirkunst sammlen, sondern auch das: principibus placuisse viris von sich wollen gerühmt haben. Der Grabstichel schmeichelt, wie ich spüre, allen Augen; an ihn will, wie mich dünkt, die Hand jung gewöhnt seyn, und das früh erlangte Vermögen im Schwerern giebt es mehrentheils auch im Leichtern, aber nicht umgekehrt. Und der Geschmack - - doch ich werde innen, daß ich unvermerkt aufgehört habe, zu beschreiben.
Meissen hatte sich geschäftiger, als jemals erwiesen. Der Unterricht des Herrn Dietrichs, eines Oheims des berühmten Künstlers dieses Namens, blühet in beyderseitigen Lehrlingen: auch die Original-Gemälde des Herrn Lindners, besonders ein Bildniß eines jungen Frauenzimmers in Pastel, gewannen eine allgemeine Aufmerksamkeit, die den Beyfall im voraus versprach. Der Künstler hat dieses Frauenzimmer nachmals geheyrathet; urtheilen Sie also selbst, ob er nicht bemühet gewesen, sich zu übertreffen: vielleicht hätte es mit weniger Schmuck geschehen können. Von nicht minderer Geschicklichkeit in Pastell gab Herr Grahl Proben, von dem man auch historische Gemälde eigener Erfindung zu sehen wünschte.
Die Bemühungen der Freybergischen Berg-Akademie veroffenbarten in mechanischen Zeichnungen des Herrn Duckewitz, wie verträglich das Nützliche mit dem Schönen sey. Lionardo da Vinci würde ein Pochwerk oder Kunstrad, dergleichen
Unbekannt: Schreiben an den Herausgeber der N. B. der schönen Künste und Wissenschaften, die Gemälde-Ausstellung in Dresden vom vorigen Jahre (1768) am 5ten März betreffend
Schreiben über die Ausstellung der Dresdner Architectur-Akademie in den Jahren 1768 und 1769. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1769, Seite 138. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1768_1769.djvu/3&oldid=- (Version vom 17.10.2024)