Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770 | |
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Freyheit hatte der Künstler (und wer erräth hier nicht unsern Graff?) an einem Kniestücke gehabt, das den Herrn Kammerherrn, Grafen von Dallwitz, einen Freund der Künste, sitzend vorstellt. Das Bildniß des königl. spanischen Minister. Resident, Herrn d’Onis, gehört an Aehnlichkeit, Rundung und Wahrheit mit unter die besten Gemälde des Künstlers.
Madame Weydmüllerinn hatte ein hinter Glas gemaltes Blumenstück ausgestellt, das den Eindruck ihrer vorjährigen Nachahmung des Johann von Huisum nicht bey mir verdrang, aber vielen, als ein Original, noch mehr gefallen mochte. (Es ist wegen ihrer auf höchsten Befehl geschehenen Aufnahme bey der Akademie geblieben.) Unsere neuern Reisenden werden sich bey dieser Gelegenheit der Bemühungen des Fürsten San-Severo in Neapolis, (Journ. encycl. Dec. 1768. T. VIII. part. II. u. Hrn. D. Volkmanns Hist. krit. Nachr. von Italien B. III. S. 97.) andere aber der Schrift des Herrn le V*** erinnern, der sowohl einen Traktat von der Malerey auf Glas unter der Feder gehabt, als den Essai sur la Peinture en mosaique (à Paris chez Vente 1768 in 12.) wirklich geschrieben hat. Der englische Maler Godfroy in Paris ahmet eigentlich den Geschmack der alten Kirchfenster nach: mit welchem Glücke, kann ich nicht sagen. Wenn einmal eine kleine Ausschweifung vergönnt, und es erlaubt wäre, den Herausgeber der n. Bibl. der sch. Wiss. Ihm selbst zu citiren, (XI. B. S. 294) so würde der noch lebende
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 301. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/29&oldid=- (Version vom 31.10.2024)