Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/41

	Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770

Gegenwärtig zeichnete sich in dem leipziger Zimmer eine Miniatur von Herrn Fügeraus Heilbrunn, der sich damals in Leipzig, der Akademie wegen, aufhielt,^[1] vorzüglich aus. Es war das, den Gelehrten doppelt willkommne sehr ähnliche Bildniß des berühmten Herrn geheimen Raths von Segner in Halle, in einem nächtlichen Anzuge, warm, harmonisch und verschmolzen gemalt: Eigenschaften, die solchen sonst richtig gezeichneten Bildnissen den Werth eigentlicher Kabinetsstücke geben können. Es ist dieses die so genannte geschwemmte und dem äußerlichen Scheine nach der zärtesten Oelmalerey ähnliche Manier, welche vorgedachter Herr Hoyer, und in Wien der Herr Alwen^[2] mit Vorzug sich eigen gemacht haben, und welchen einige in Dresden folgen.

1. Gegenwärtig ist sein Aufenthalt in Dresden, wie im vorigen Stücke der n. Bibl. angezeigt worden. Er hat den ersten Grund bey Herrn Guibal gelegt, der, als ein Zögling des Herrn A. R. Mengs, dessen Schule, als Direktor der herzogl. würtemberg. Akademie in Ludwigsburg, mit Ruhm fortpflanzt. Herr Guibal ist aus Lothringen. Sein Vater war ein Bildhauer.
2. Er ist, so viel wir vernommen, aus Wien gebürtig, hält sich gegenwärtig in Rom auf, und soll willens seyn, nach Frankreich zu gehen. Vermuthlich wird Deutschland diesen geschickten Mann nicht verlieren dürfen.

Empfohlene Zitierweise:
Unbekannt: Ueber die Gemäldeausstellungen der Akademie der bildenden Künste in Dresden, in den Jahren 1769 und 1770. Dyckische Buchhandlung, Leipzig 1772/1773, Seite 313. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Neue_Bibliothek_der_sch%C3%B6nen_Wissenschaften_Akademieausstellungen_Dresden_1769_1770.djvu/41&oldid=- (Version vom 3.11.2024)