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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/40

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so genannten leipziger Zimmer,) führte er mich zu gewissen auf Tuschart in Kupfer nachgeahmten Zeichnungen.

Solche neue Erfindungen – für uns sind sie es wenigstens – und die Herbeyziehung fremder Künstler sind abermals Früchte einer blühenden Kunst. Zu jenen, nicht ohne Rücksicht auf der Vertrieb, gehören die Versuche zweener geschickter Künstler in Leipzig, unter Anleitung des Herrn Dir. Oesers, die Manier des le Prince, seine Zeichnungen in ihrer vollen Kraft auf Kupferplatten zu vervielfältigen, auf mehr als eine Weise nachzuahmen. Der erste Versuch des Herrn Dauthe, eines geschickten jungen Baumeisters, war eine Landschaft mit Gebäuden und Bruchstücken nach Breenberg. Herr Gottlob hatte eine Landschaft nach Rembrand gewählt.[1]

Wie aber die Herbeyziehung fremder Künstler? – der fast neunmonatliche Aufenthalt eines königl. dänischen Malers und Pensionairs des Herrn Cornelius Hoyer in Dresden, wird hier nur berührt: der Aufenthalt des Künstlers ist aber hinlänglich gewesen, seinen in Frankreich und Italien in der angenehmsten Miniaturmalerey erworbenen Ruhm auch in unsern Gegenden zu bestätigen. Er ist so wohl bey der hiesigen, als auch bey der königl. dänischen Akademie der Künste als Mitglied, besonders auch bey jener, wie er gesucht, als Rath aufgenommen worden.[2]

  1. Siehe 10. B. 2tes St. S. 332 und 33 dieser Bibl.
  2. Sein aus Copenhagen hergesandtes Receptionsstück soll dem Verlaut nach die Psyche, wie sie den schlafenden Amor beleuchtet, vorstellen, der Amor soll in einer schönen Verkürzung liegen, und das Bild ist dem durchlauchtigsten Beschützer der Akademie überreicht worden.