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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/6

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eben dieses französischen Künstlers? Ich gestehe es, der betende Alte hat mir besser gefallen,[1] als jener Knabe, der mir mit weniger Liebe gemalt, oder in seiner Art nicht so bedeutend schien, als das Nebenbild. Ich verstehe hierunter den Charakter, oder das Eigene, das insonderheit Greuze, (ich könnte hinzusetzen unser Schönau) jeglichem Alter, und also auch der Jugend zu geben, oder aus deren Neigungen etwas zu wählen weiß, das auch den Alten Aufmerksamkeit abgewinnt, und in häuslichen Vorstellungen, des Pinsels des größten Geschichtmalers nicht unwürdig ist.

Nur dieses rühmt man uns vorzüglich von den Vorstellungen der Kinder bey den griechischen Künstlern. Und dieses ist es auch, was der in höhern Theilen geübtere Künstler niemals erreichen wird, wenn er seine Aufmerksamkeit nicht zu den manichfaltigen Handlungen und Beschäfftigungen der Kinder herabläßt und auf Fälle Achtung giebt, wo mancher zärtliche Vater sich nur wünschte, ein Maler zu seyn, um das Naive, den unwiderstehlichen Reiz der Unschuld und eines durch sie belebten Vergnügens vorstellen zu können.

Der bey einem Todtenkopfe betende Alte, ist allerdings gut gestellt, und zeiget Sorgfalt in der Ausführung. Daß jemand von dieser Vorstellung Anlaß genommen, demjenigen

  1. Dieses Bild ist nachmals von Schulzen in Kupfer gestochen worden. S. XI, B. 1stes St. S. 159. dieser Bibl.