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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Akademieausstellungen Dresden 1769 1770.djvu/62

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Herrn von Keith, das Herr Dolst in Miniatur gemalt, verlassen hatte, suchte Gelegenheit unser Gespräch zu unterbrechen. Er nahm Anlaß, in hergebrachter Treue gegen seine Lieblingsneigung, und mit leiser Stimme, mich zu versichern, daß, so sehr er sowohl diesem Gemälde des Herrn Dolst, als den beyden Bildnissen, die derselbe im vorigen Jahre ausgesetzt habe, und worinn er von der punktirten Manier nicht unglücklich abzugehen scheine, Gerechtigkeit wiederfahren lasse; ihm die Willfährigkeit, mit welcher der Künstler die ihm anvertrauten Kupferstiche für Professionsverwandten, in derer Arbeit die Zeichnungskunst einschlägt, denselben, auf Verlangen zeige und mittheile, nicht weniger vergnüge: und unter diesen Reden waren wir in das Zimmer der Arbeiten der hiesigen Lehrlinge gekommen.

Die Menge der vielen Stücke überraschte uns nicht mehr, wie beym Anfange, da wir durch dieses Zimmer zuerst herein treten müssen, und das Zimmer für die zur Akademie nicht gehörigen Künstler linker Hand gelassen hatten. Von beyden ist also noch ein Wort zu gedenken.

So mannichfaltige Versuche einer aufblühenden Schule machten nothwendig einen großen Eindruck auf die Zuschauer. Gemälde und Bildwerke mancher Art; Kupferstiche, die mit Zeichnungen abwechselten, und den Gang des Lehrers in der Folgsamkeit des Lehrlings verriethen; Stuffenweise zugenommene Geschicklichkeiten, die in Rücksicht auf die Person allemal das Verdienst der Neuheit hatten.