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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Gemäldeausstellung Dresden 1767.djvu/17

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hat, ihn in Kupfer zu stechen. Fürs künftige werde ich Sie also zu den angenehmsten Erwartungen berechtigen dürfen, nachdem einer von den Umstehenden versicherte, und mir auch nachher bestätigt wurde, es sey dieser Künstler gewohnt, wo er sich aufhalte, die schönsten Gegenden mit malerischer Wahl abzureissen; und da es ihm an Gegenständen um Dresden nicht fehle, so werde vermuthlich mehr als eine sächsische Flur in Kupfer erscheinen. „Wohl, versetzte ein andrer: so müßten sich aber mehr geschickte Kupferdrucker nach Sachsen wenden: und gewiß, mancher muß die allda getroffenen Anstalten zur Vermehrung und zum Vertriebe guter Kupferstiche nicht erfahren haben, oder seiner Kunst nicht recht gewiß seyn; denn sonst –“

Hier wurden der Eifer dieses Patrioten und meine Aufmerksamkeit zugleich unterbrochen. Ich sah mich genöthigt, meinen Platz andern Liebhabern zu überlassen, und ich befand mich endlich nicht ungerne den beyden architektonischen Blättern gegen über gestellt, welche mich mit einer Erfindung des Architekt Habersangs, der die Architektur bey der Kunstakademie in Leipzig lehret, bekannt machen sollten. Dieses war, nebst beygefügten Grundrisse, ein nach den strengsten Regeln der mathematischen Perspektive aufgeführter Prospekt einer Gallerie mit ionischen Säulen und Bogenstellungen, nebst einer großen Freytreppe, woran eine kleine Cascade angebracht war. Der Fleiß dieses Mannes verdiente auch durch solche Merkmale des Geschmacks empfohlen