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Seite:Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften Gemäldeausstellung Dresden 1767.djvu/19

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es einer entzogenen Aufmunterung der Kunst hätte beygemessen werden können, war, daß in diesem akademischen Saale nichts von der Hand der größten Beschützerinn derselben anzutreffen. Die obwohl Gottlob! glücklich überstandene Krankheit der Durchlauchtigsten Churfürstinn, hatte diese Folge gehabt; doch war der Akademie jene Ehre wirklich zugedacht gewesen; und die angenehmste Erwartung ist, so bald sie, wie diesesmal, genehm gehalten worden, der gnädigsten Aufmunterung gleich zu schätzen.

Ich nahm also meinen Rückweg, nicht blos einen Blick auf dasjenige, was ich gesehen hatte, zurück zu schicken; sondern auch noch vieles zu entdecken, das ich in der Eile übersehen hatte. Eine Zeichnung mit Tusche von dem Prof. Camerata nach Franz Mieris, um sich den Kupferstich fürs künftige zu erleichtern, zeigte völlig den Fleiß der Malerey. Ich weis nicht, ob des Camerata Grabstichel in diese Manier, einschlägt: die Zeichnung erlaubt wenigstens die günstigsten Vorurtheile. In dem Erkerzimmer waren noch zwey artige Miniaturgemälde von Dolsten nach van Dyck, besonders aber ein Blumenstück mit Saftfarben von der Jgfr. Friedrichen zu bemerken, deren Gemälde nur so bekannt, als der Jgfr. Dietschin in Nürnberg kleine Gemälde seyn sollten, um die Aufmunteṛung mehr als eines Kenners zu gewinnen.

Das Landschäftchen von jungen Stölzel nach Dieterich in Kupfer gestochen, hoffe ich Ihnen nächstens mit andern Sachen zu schicken, um ihre Gedanken