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1677, dass auf St. Helena die Bewegung einer Pendeluhr langsamer war, als in London. Er bestimmte den Unterschied nicht, verkürzte jedoch sein Pendel um mehr als 1/8 Zoll oder 1½ Linien. Um diese Operation auszuführen, brachte er, da die Länge der Schraube am unteren Theile des Pendels nicht ausreichte, einen hölzernen Ring an der Schraubenhülse an und hing daran das Gewicht des Pendels auf.

Hierauf bestimmten im Jahre 1682 Varin und Deshayes die Länge des Secundenpendels auf der Pariser Sternwarte zu 3 Fuss 85/9 Linien und fanden nach derselben Methode die Länge des synchronischen Pendels auf der Insel Gorea gleich 3 Fuss 65/9 Linien; also einen Unterschied von 2 Linien.

In demselben Jahre fanden sie auf den Inseln Guadeloupe und Martinique die Länge des synchronischen Pendels gleich 3 Fuss 6½ Linien.

Couplet der Jüngere regulirte im Juli 1697 auf der Pariser Sternwarte seine Pendeluhr nach mittlerer Sonnenzeit, so dass sie geraume Zeit hindurch mit der mittleren Bewegung der Sonne übereinstimmte. Als er sich im darauf folgenden November zu Lissabon befand, bemerkte er, dass dieselbe Pendeluhr retardirte und zwar in 24 Stunden um 2m 18s.

Im darauf folgenden März fand er zu Paraïbo eine 24stündige Verzögerung derselben Uhr gegen Paris von 4m 12s.

Er versichert ferner, dass das Secunden schlagende Pendel zu Lissabon um 2½ Linien und zu Paraïbo um 3⅔ Linien kürzer war, als das Secundenpendel zu Paris. Er würde diese Unterschiede richtiger angegeben haben, wenn er dafür respective 1⅓ und 25/9 Linien gesetzt hätte; denn diese Unterschiede entsprechen den von ihm beobachteten Zeitunterschieden von 2m 13s und 4m 12s. Man darf also diesen rohern Versuchen kein grosses Vertrauen schenken.

In den folgenden Jahren, d. h. 1699 und 1700 bestimmte Deshayes, bei seinem neuen Aufenthalte in Amerika, die Länge des Secundenpendels auf den Inseln Cayenne und Granada etwas kleiner als 3 Fuss 6½ Linien. Auf der Insel St. Christoph fand er diese Länge = 3 Fuss 6¾ Linien, und auf St. Domingo = 3 Fuss 7 Linien.

Im Jahre 1704 fand Feuillén zu Portobello in Amerika die Länge des Secundenpendels = 3 Fuss 57/12 Linien, d. h. fast 3 Linien kürzer als in Paris. Er muss jedoch bei seinen Beobachtungen einen Fehler begangen haben, denn als er hierauf nach Martinique gekommen war, fand er die Länge des isochronischen Pendels nur = 3 Fuss 510/12 Linien.

Nun ist für die Breite
Paraïbo 0 38′
Portobello + 09 33
Cayenne + 04 55
Gorea + 14 40
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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 407. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/415&oldid=- (Version vom 1.8.2018)