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Ebene vertritt, durch dieselbe Kraft pN angezogen, welche vorher gegen letztere drückte. Es verhält sich daher die Spannung dieses schiefen Fadens pN zu der des senkrechten PN, wie

pN : pH.

Verhält sich also, wenn OB auf pN perpendikulär gezogen wird,

p : A = OK : OB

und ist zugleich

p : A = pH : pN;

so werden beide gleich viel zur Umdrehung des Rades beitragen und sich gegenseitig im Gleichgewicht halten, wie jeder leicht versuchen kann.

Das Gewicht p, welches auf jenen beiden schiefen Ebenen liegt, befindet sich in derselben Lage, wie ein Keil zwischen den inneren Flächen eines gespaltenen Körpers, und es werden so die Kräfte des Keiles und Hammers bekannt. Nämlich die Kräfte, womit der erstere gegen die Flächen pQ und pG drückt, verhalten sich zu der senkrechten Kraft, mit welcher der Hammer wirkt, wie bezüglich

pN : pH
HN : pH;

also auch die Kräfte, durch welche pQ und pP gedrückt werden, wie

pN : HN.

Auch die Kraft der Schraube wird durch eine ähnliche Zerlegung der Kräfte bestimmt, weil sie (die Schraube) ein mittelst eines Hebels getriebener Keil ist.

Die vielseitige Anwendung dieses Zusatzes ist daher klar, und seine Wahrheit wird um so vielfältiger erwiesen, als die gesammte, von den Schriftstellern auf verschiedenen Wegen dargestellte, Mechanik von dem Gesagten abhängig ist. Hieraus werden nämlich auf leichte Weise die Kräfte der Maschinen abgeleitet, welche aus Rädern, Hebeln, beweglichen Rollen, Schrauben, gespannten Seilen, gerade oder schräg ansteigenden Gewichten und den übrigen mechanischen Potenzen zusammengesetzt zu werden pflegen. Eben so verhält es sich mit den Kräften der Nerven, wodurch die Knochen der Thiere bewegt werden.

Zusatz 3. Die Grösse der Bewegung, welche man erhält, indem man von der Summe der nach Einer Richtung stattfindenden Bewegungen die Summe der nach entgegengesetzter Richtung stattfindenden subtrahirt, wird durch eine gegenseitige Wirkung der Körper auf einander nicht geändert.

Nach dem 3. Gesetz ist die Wirkung der Gegenwirkung gleich, und nach dem 2. Gesetz bringen beide in der Bewegung gleiche und entgegengesetzte Aenderungen hervor. Findet daher die Bewegung nach derselben Richtung statt, so wird der Theil derselben, welcher dem vorangehenden Körper zugelegt wird, dem nachfolgenden genommen, so dass

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/43&oldid=- (Version vom 1.8.2018)