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nur ungefähr 40° zurücklegte. Nun aber wurde seine Bewegung wieder beschleunigt, und zwar durchlief er täglich etwa 5°, bevor jene von neuem anfing, verzögert zu werden. Die Theorie nun, welche genau einer so ungleichförmigen Bewegung in einem sehr grossen Theile des Himmels entspricht, und welche von denselben Gesetzen abhängt, wodurch der Lauf des Planeten geordnet wird; eine Theorie, welche ferner so gut mit den genauesten astronomischen Beobachtungen übereinstimmt, kann nicht anders als wahr sein.

Uebrigens sieht man in der vorstehenden Zeichnung die Bahn, welche der Komet beschrieben, und den wahren Schweif, welchen er an den einzelnen Orten von sich geworfen hat. Hier ist ABC die Bahn des Kometen, D die Sonne, DE die Axe der Bahn, DF die Knotenlinie, GH der Durchschnitt der Kugel der grossen Bahn mit der Ebene der Kometenbahn. Ferner ist J sein Ort am 4., K. der am 11., L sein Ort am 19. November, M. der am 12., N am 21. und O am 22. December 1680, P sein Ort am 5., Q der am 25. Januar 1681, R der Ort am 5., S der am 25. Februar, T der Ort am 5., V der am 2. März. Folgende Beobachtungen habe ich benutzt, um seinen Schweif darzustellen.

Am 4. und 6. November war sein Schweif noch gar nicht sichtbar, am 11. November fing er an zu erscheinen, er zeigte sich aber in einem zehnfüssigen Fernrohre nicht grösser als ½°. Am 17. November erschien er Ponthaeus grösser als 15°, am 18. November war er 30° lang und in Neu-England sah man ihn der Sonne direct entgegengesetzt; er erstreckte sich bis zum Mars, welcher sich damals in 9° 54' Länge befand. Am 19. November erschien er in Maryland 15 — 20° lang; am 10. December ging er (nach Flamsteed’s Beobachtung) durch die Mitte des Abstandes zwischen dem Schwanz der Schlange im Ophinchus und dem Stern im südlichen Flügel des Adlers und endete gegen die Sterne A, a, b in Bayer’s Tafeln. Sein Endpunkt befand sich daher in etwa 19½° Länge bei 34¼° nördlicher Breite.

Am 11. December erstreckte sich der Schweif bis zum Kopfe des Pfeils (α, β nach Bayer) und endete in 26° 43' Länge bei 38° 34' nördlicher Breite.

Am 12. December ging er durch die Mitte des Pfeils, und dehnte sich nicht weit darüber aus, indem er in ungefähr 4° Länge bei 42½° nördlicher Breite endete. Das Gesagte muss von den glänzendsten Theilen des Schweifes verstanden werden.

Ponthaeus, welcher am 12. December um 5h 40m in Rom, unter einem vielleicht heiteren Himmel beobachtete und die schwächern Theile des Lichtes unterscheiden konnte, fand, dass der Schweif um 10° über den hinteren Theil des Schwanes hinausging. Sein Seitenrand war um 45' gegen Nordwesten von diesem Sterne entfernt. Der Schweif hatte in diesen Tagen an seinem oberen Ende eine Breite von 3°, daher war seine Mitte von diesem Sterne um 2° 15' gegen Süden entfernt. Sein

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 486. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/494&oldid=- (Version vom 1.8.2018)