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den von 1680, dessen ausgezeichneten Glanz, in der Conjunction seines Kopfes mit der Sonne, ich oben beschrieben habe. Ein so grosser Glanz deutet darauf hin, dass Kometen dieser Art wirklich durch die Quelle des Lichtes hindurchgehen, indem die Schweife nie in der Opposition mit der Sonne leuchten und dort nie feuerige Balken sich gezeigt haben.

§. 64. Aus dem Licht der Köpfe ersieht man, wieviel dasselbe, unter übrigens gleichen Umständen, in der Nähe der Sonne grösser ist.

Dasselbe wird endlich daraus geschlossen, dass das Licht der Köpfe der Kometen zunimmt, wenn diese sich von der Erde gegen die Sonne hin bewegen, dagegen schwächer wird, wenn sie umgekehrt von der Sonne her sich der Erde nähern. So nahm bei dem letzten Kometen von 1665, nach Hevel’s Beobachtung, die Bewegung vom Anfang seiner Sichtbarkeit an beständig ab, und er war also bereits bei der Erdnähe vorüber. Der Glanz seines Kopfes hingegen nahm täglich zu, bis der Komet in den Sonnenstrahlen verschwand und so aufhörte, sichtbar zu sein. Der Komet von 1683 bewegte sich ebenfalls, nach Hevel’s Beobachtung, Ende Juli, wo man ihn zuerst zu sehen bekam, sehr langsam indem er täglich nur 40 bis 45 Minuten in seiner Bahn zurücklegte. Von der Zeit an nahm seine tägliche Bewegung beständig zu, bis zum 4. September, wo sie 5 Grad überschritt. Während dieses ganzen Zeitraumes näherte sich also der Komet beständig der Erde, was sich auch aus dem mit dem Mikrometer gemessenen Durchmesser seines Kopfes ergab. Hevel fand nämlich diesen, mit Einschluss der Nebelhülle, am 6. August = 6 Minuten 5 Secunden und am 2. September = 9 Minuten 7 Secunden. Der Kopf war also im Anfange der Bewegung weit kleiner, als am Ende derselben; allein er war im ersteren Falle nahe bei der Sonne viel glänzender, als im letzteren, wie Hevel berichtet. Ferner nahm während dieser ganzen Zeit, wo er sich von der Sonne entfernte, das Licht beständig ab, ohne dass die Annäherung zur Erde diesem entgegenwirkte. Der Komet von 1618, um die Mitte des Decembers, und der von 1680, gegen das Ende des Decembers, bewegten sich sehr schnell, und waren also in der Erdnähe. Der grösste Glanz der Köpfe fand aber ungefähr 2 Wochen früher statt, wo sie kaum aus den Sonnen strahlen hervorgetreten waren, und der grösste Glanz der Schweifs noch etwas früher in grösserer Nähe zur Sonne. Am 12. December wurde der Kopf des letzten Kometen von Flamsteed gesehen und beobachtet in 9° Entfernung von der Sonne, was bei einem Sterne dritter Grösse kaum angegangen sein würde. Am 15. und 17. d. M. erschien er wie ein Stern 3. Grösse, indem er durch den Glanz der Wolken neben der untergehenden Sonne geschwächt wurde. Am 26. December bewegte er sich am schnellsten, und befand sich daher ungefähr in der Erdnähe; er stand aber dem Munde des Pegasus, einem Sterne dritter Grösse, nach. Am 3. Januar glich er einem Sterne 4., am 9. Januar einem 5. Grösse, am 13. Januar verschwand er wegen des Glanzes des zunehmenden

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Isaac Newton: Mathematische Principien der Naturlehre. Robert Oppenheim, Berlin 1872, Seite 558. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:NewtonPrincipien.djvu/566&oldid=- (Version vom 1.8.2018)