gelegen, – ja ihre Grundglieder decken sich zum Theil und zwar so, dass der vordere Rand des zweiten Paares den hintern des ersten bedeckt u. s. w. so, dass die Grundglieder dachziegelförmig von hinten nach vorn übereinander geschoben sind (vergl. Tab. I, fig. 6).
Die Grundglieder der vier vordern Füsse konnten, ihrer dachziegelförmigen Anordnung wegen, wahrscheinlich nur geringe Bewegungen und zwar besonders in horizontaler Richtung ausführen. In welcher Weise sie mit dem Cephalothorax verbunden waren, liess sich nicht mit Sicherheit ermitteln; nehmen wir aber eine Verbindung an, wie sie bei Limulus vorkommt, so werden wir ihnen nur eine sehr geringe Beweglichkeit vindiciren dürfen. Anders verhielt es sich ohne Zweifel mit den folgenden Gliedern, durch welche die Füsse auch in verticaler Richtung bewegt wurden; sie konnten nach unten umgebogen und so zum Kriechen auf dem Meeresboden verwandt werden. Das mit drei pfriemenförmigen, eingelenkten Spitzen versehene Endglied diente wahrscheinlich als mangelhaftes Organ zum Ergreifen der Beute und zur Beförderung derselben in die zwischen den innern Enden der Grundglieder gelegene Mundfurche. Wenn wir annehmen, dass der Eurypterus, wie es allerdings scheint, zum Schwimmen befähigt war, so werden dabei die vordern vier Fusspaare, ausgestreckt und in horizontaler Richtung thätig, als unvollkommene Ruder gewirkt haben.
Das fünfte, durch seine Grösse auffallende Fusspaar ist sowol in Bezug auf seinen Bau von den vorigen gänzlich verschieden, und war es auch ohne Zweifel seinen Functionen nach. Sein breites, plattes Grundglied hat ungefähr die Form eines Vierecks (Tab. II, fig. 2), dessen vordere äussere Ecke einen kurzen, stumpfen Fortsatz (fig. 2, a) bildet und durch
Johannes Nieszkowski: Der Eurypterus remipes aus den obersilurischen Schichten der Insel Oesel. Heinrich Laakmann, Dorpat 1861, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Nieszkowski_Eurypterus_remipes.djvu/14&oldid=- (Version vom 1.8.2018)