Seite:Nikolaus Pfriem, ein fränkischer Weinhäcker und besonderer Künstler nebst der Beschreibung seiner Kunstwerke.pdf/10

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nebst einem dazu passenden Blasbalge und Walzen angebracht. Neben dem eigentlichen Spinnrade lief ein anderes kleines Rädchen, welches das Werkchen trieb. So gab es während des Spinnens ganz artige Stückchen. Es ist Schade, daß dergleichen Sachen, weil sie nicht eigentlich zur Arbeit, sondern mehr zum Vergnügen waren, nicht so geachtet und dadurch in Verfall gerathen sind. Einstmahls bestellte sich der erfinderische Pfriem bey einem Schreiner eine sogenannte Tresor-Commode. Seiner Angabe nach war der untere Theil und das Schreibpult, wie gewöhnlich. Der Aufsatz über dem Schreibpulte mußte ganz flach mir einem gedoppelt geschweiften Kanis, Gesimse und 2 Thüren gearbeitet werden. Den Raum auszufüllen machte Pfriem etwas erhoben von der Rückwand einen ganzen Resonanzboden hinein, und bezog ihn von oben herab gedoppelt mit Klaviersaiten. In unterm Theile des Aufsatzes brachte er eine große lange Walze quer an. Oben darüber stand eine Reihe Clavierhämmerchen; mittels der in den Walzen angebrachten Stiftchen wurden diese in Bewegung gesetzt. Die dabey nöthigen Räder wurden durch das hinter der Commode angebrachte Gewicht getrieben. Diese