Seite:OAB Sulz.djvu/022

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etc. vorkommen und den Schluß der Keuperformation bilden. – Von Versteinerungen finden sich in dem feinkörnigen Werkstein: Equisetum columnare, Calámites arenaceus, einige Farrnkräuter und Cycadeen (Pterophyllum Jägeri Brugn.). Bei Bickelsberg kommen in dem grobkörnigen Keupersandstein Steinkohlennester vor, die schon zu kleinen bergmännischen Versuchen Veranlassung gaben.

5. Die Liasformation (schwarzer Jura) überlagert bei Rosenfeld, Bickelsberg, Brittheim, Leidringen, Isingen und Binsdorf den Keuper und bildet dort ein ebenes, fruchtbares Plateau; abnorm tritt sie in dem Kronbach-Thälchen auf, wo sie die Thalsohle bildet, während die Thalgehänge der Keuperformation angehören. Die Liasformation beginnt mit dem sog. Bonebed, eine nur einige Zolle mächtige Schichte, die viele Coprolithen, Zähne, Knochenreste, Schwefelkies etc. enthält und gleichsam eine Knochenbreccie bildet. Das Bonebed ist bei Rosenfeld, Leidringen, Binsdorf, Trichtingen etc. an mehreren Stellen aufgeschlossen und liefert dem Petrefactensammler reiche Ausbeute. Wegen seiner Härte wird es häufig als Straßenmaterial verwendet. Über demselben lagern der untere Liassandstein oder die sandigen Kalke mit Ammonites psilonotus, Ostrea irregularis, Helicina polita, Thalassites concinna, öfters ganze Bänke bildend, wie bei Brittheim und Bickelsberg, Plagiostoma giganteum, Ammonites angulatus. Der untere Liassandstein wird zu Bausteinen und zuweilen als Schleifstein benützt; über demselben ruht ein blauschwarzer, petrefaktenreicher Liaskalk (Arcuatenkalk); er enthält Trochus anglicus, Pinna Hartmanni, Pecten textorius, glaber, Plagiostoma giganteum, Gryphaea arcuata in großer Menge, Terabratula vicinalis, triplicata, Belemnites brevis, Nautilus aratus, Ammonites Bucklandi (sehr zahlreich und in großen Exemplaren bei Rosenfeld) etc. Über dieser Kalkschichte entwickelt sich eine mit Pentacrinites balsaltiformis angefüllte Kalkbank, welche vorzugsweise bei Brittheim und Rosenfeld vorkommt. Der Liaskalk wird theils zu Pflastersteinen, theils als Straßenmaterial, seltener als Baustein benützt.

Über die Ebene des Liaskalks erhebt sich im äußersten Nordwesten des Bezirks ein nicht hoher, schmaler Höhenzug (der kleine Heuberg im engeren Sinn), welcher bei Leidringen beginnt und nordöstlich von Isingen über die Bezirksgrenze zieht. Am Fuß dieses Höhenzugs lagern die Turnerithone, welche, insbesondere gegen oben, eine Menge Petrefacten einschließen; wir nennen: Ammonites Turneri, armatus, capricornus, raricostatus, bifer, oxynotus, Pentacrinites scalaris, Pholadomya ambigua (sehr häufig), Terebratula

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 022. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/022&oldid=- (Version vom 1.8.2018)