Die Bienenzucht wird im Allgemeinen ziemlich fleißig betrieben und ist in den Orten Sulz, Busenweiler, Leinstetten, Mühlheim, Rosenfeld, Rothenzimmern und Vöhringen von einigem Belang. Die höchste Zahl der Stöcke beträgt in einer Gemeinde (Sulz) 180. Im Januar 1862 wurden im Bezirk 2059 Stöcke gezählt.
Die Geflügelzucht beschränkt sich auf den eigenen Bedarf; nur die Orte Leidringen und Rothenzimmern treiben Handel mit selbstgezogenen jungen Hahnen und Eiern.
In Folge des Jagdgesetzes vom 17. August 1849 hat die Jagd auch im diesseitigen Bezirk sehr abgenommen; das Schwarzwild, wie auch das Edelwild, ist ganz verschwunden und der Rehestand ist ein sehr mäßiger geworden. In den feldreicheren Gegenden des Bezirks wird der Hase, das Feldhuhn, die Wachtel und der Wachtelkönig noch getroffen, während die Waldungen das Haselhuhn zuweilen noch beherbergen. Schnepfen zeigen sich auf ihren Wanderungen im Früh- und Spätjahre, auch brüten sie zuweilen im Bezirk. Die wilde Ente (Stock- und Halbente) fallen nicht selten in den Gewässern des Bezirks ein. Von Raubthieren kommen vor: der Fuchs, der Edel- und Steinmarder, der Iltis, der große und kleine Wiesel; seltener erscheinen: die wilde Katze, der Dachs und der Fischotter. Die Jagdfrohnen und Hundeaufstockungen sind sämmtlich abgelöst.
Die Fischerei, welche sich in dem Neckar vorzugsweise mit Aalen, Aschen-, Schupp- und Weißfischen, in der Glatt und in den kleinern Gewässern vorzugsweise mit Forellen, Grundeln, Gruppen und Krebsen beschäftigt, ist in Sulz, Aistaig und Hopfau von einiger Bedeutung, in den übrigen an Gewässern gelegenen Orten dagegen nicht von Belang. Ein Haupthinderniß findet die Fischerei in dem starken Betrieb der Flößerei. Das Fischrecht ist theils im Besitz von Privaten, theils von Gemeinden, theils vom Staat (siehe hier. die Ortsbeschreibungen).
Die Fabrikthätigkeit, welche im Bezirk stattfindet, ergibt sich aus nachstehender Liste, welche den Ergebnissen der zu Zollvereinszwecken im Jahre 1861 erfolgten Aufnahme der Fabriken in den einzelnen Oberamtsbezirken entnommen ist:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 061. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/061&oldid=- (Version vom 1.8.2018)