Unterschrift: Als man zalt nach Christi Geburt 1528 Jahr auf Sontag vor Sant Johanns des Täufers Tag starb die Wohlgeborne und Edle Fraw Anna Fraw zu Hohn Gerolzeck geb. Graft von Lindaw; dasselbig Jahr starb Walther ir Sun d. 13. Tag Mayi etc. 2) Ein Wappen mit der Unterschrift: A. dom. 1590 etc., Philip Zwyffel von Tübingen etc. 3) Das Grabdenkmal eines Untervogts Zacharias Hesch † 1594 und dessen Frau Cathar. geb. Moserin † 1610. 4) Das Grabdenkmal eines Daniel von Anweil Obervogt zu Sulz † 1598 und dessen Hausfrau war Margarethe geb. von Braiten-Landenberg. An dem Triumphbogen hängt eine hölzerne Gedächtnißtafel mit der Umschrift: den 14. Aprill anno 1596 starb der Edel und Veste Junker Hans Erlacher von Uerbach etc. Über einem Eingang in die Kirche ist ein steinernes Wappen mit der Umschrift: Hans von Wirtingen, Obervogt etc., angebracht. Ein Glasgemälde im Chor stellt den knieenden Abt Alexius von Alpirsbach vor, zu dessen Füßen das Wappen des Klosters Alpirsbach mit der Jahrszahl 1513 angebracht ist.
2. Eine weitere Kirche, ursprünglich Liebfrauenkapelle, später die untere Kirche, gegenwärtig das Kirchle genannt, derer schon 1436 erwähnt wird, dient nun als Magazin für städtisches Holz u. s. w. (s. hierüber unten).
3. Das in der Nähe der Pfarrkirche gelegene Decanathaus, ein sehr altes Gebäude, welches bei dem Brand von 1794 verschont blieb, und Eigenthum des städtischen Spitals ist; das Gebäude ist im Jahr 1859–60 namhaft verbessert worden.
4. Das Schulhaus, die Ecke von der Kirchstraße und neuen Bergstraße bildend, ist, nachdem das frühere Schulhaus hinter der Kirche im Jahr 1842 verlassen und 1852 auf den Abbruch verkauft wurde, von einem Privatmann erkauft worden; es enthält im unteren steinernen Stockwerke die Elementarschule, ein öffentliches Wasch- und Backhaus, wie auch die Räume für die Löschgeräthschaften, im zweiten Stockwerke vier Lehrzimmer für die Volksschule, die Industrieschule und ein Zimmer für den Unterlehrer, im dritten Stockwerk die geräumige Wohnung des Präceptors, zwei Lehrzimmer für die lateinische und die Realschule. Der Reallehrer und die drei Schulmeister wohnen gegen Entschädigung der Hausmiethe in Privatwohnungen.
5. Der Spital, in einem Kaufbrief von 1546 der St. Catharinen-Hospital genannt, ein 62′ langes und 42′ breites Gebäude, das auf der Stelle des im Jahr 1830 abgebrochenen Spitals erbaut
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 097. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/097&oldid=- (Version vom 1.8.2018)