das in der Hauptstraße, der Post gegenüber, eine angenehme Lage hat. Es wurde nach dem Brande von Kaufmann Hartenstein erbaut und zeitweilig besessen.
4. Die Wohnung des Revierförsters in der Thorstraße gelegen, ist an das Kameralamtsgebäude angebaut.
5. Das Diaconathaus, welches 1796 erbaut wurde, liegt unfern der Kirche und bildet die Ecke von der neuen Berg- und der Kirchstraße.
6. Die Salinengebäude, bestehend in einem Gebäude für die Beamtenwohnungen, einem Siedhaus nebst Salzmagazin, einer Schmiede, einem Reservoir, einem Hallerdemagazin, drei Hallerdepochen, einer Zimmer- und Torfhütte, liegen auf dem Wöhrd außerhalb der Stadt auf der linken Seite des Neckars.
Ein Huthaus befindet sich neben dem alten Hallerdebau im sog. Unterwasser vor dem oberen Thor.
Das Bohrhaus liegt 1/4 Stunde unterhalb Bergfelden am Mühlbach.
7. Der Gefängnißbau wurde nach dem letzten Brande an einer der höchsten Stellen der Stadt erbaut und in demselben die Wohnung für den Stadtknecht und die Gefängnisse eingerichtet.
Außer diesen öffentlichen Gebäuden nennen wir noch folgende Privatgebäude:
Die Post, welche zugleich Gasthof zur Traube ist; der ehemalige Pfleghof, ein 3stockiges, massives Gebäude, das an der Abendseite des unteren Thors steht; ursprünglich war er Eigenthum des Klosters Alpirsbach, nach der Reformation besetzte ihn Württemberg mit einem Pfleger, im Jahr 1807 wurde er den reisigen Förstern zur Wohnung eingeräumt und endlich im Jahr 1814 an einen Bürger verkauft. Das ehemalige, nun in Privathände übergegangene Amthaus, das in der Nähe der Kirche steht, war bis zum J. 1600 die Wohnung der Vögte; das alte, baufällige Gebäude, welches nach einer über dem Eingang angebrachten Jahrszahl 1759 vermuthlich erneuert wurde, enthält in seinem unteren Stockwerke noch alte Kreuzgewölbe. Der dazu gehörige Brunnen wurde im Jahr 1644 in den Hof des Decanathauses geleitet.
Die Mühle innerhalb der Stadtmauer mit fünf Mahlgängen und einem Gerbgang; bei großer Kälte wird die gewölbte Radstube durch Feuer erwärmt. Sie war eine Bannmühle, in welcher nicht nur die Bewohner der Stadt, sondern auch die der Orte Holzhausen und Sigmarswangen mahlen lassen mußten. Die Mühle wurde von
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 099. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/099&oldid=- (Version vom 1.8.2018)