Seite:OAB Sulz.djvu/130

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

desgleichen Walther von G. geriethen 1420 in eine ernstliche Fehde, welche dadurch veranlaßt wurde, daß das Hofgericht in Rottweil den Wolf von Bubenhofen auf seine Klage wegen einer Schuldforderung, welche er an sie machte, auf Sulz anwies. Graf Friedrich von Zollern, der Öttinger, 61 Ritter und Adelige stunden den Geroldseckern, die württembergische Vormünderin Gräfin Henriette mit 97 Rittern und Adeligen, ferner 11 Reichsstädte dem von Bubenhofen bei. Im Anfang Septembers 1420 legte sich die Gräfin Henriette mit Heeresmacht vor Sulz und Albeck und nahm im November ersteres ein, während letzteres sich hielt und am Ende blos noch beobachtet wurde, so daß die Besatzung wiederholt Streifzüge machte. Der Waffenstillstand, welcher zwischen den Parteien geschlossen und mehrmals erneut wurde, wurde bei der wechselseitigen Erbitterung keineswegs aufrecht erhalten. Endlich am 26. Jan. 1423 kam durch die Bemühungen des Pfalzgrafen Ludwig (Henriettens Gegenschwäher) ein Friedensvertrag zu Stande. Hienach erhielt Württemberg von den Herren von G., welche gegen jährliche 300 fl. in württembergische Dienste zu treten versprachen, das Öffnungsrecht in dem Schloß Albeck und in der Stadt Sulz, den Besitz des vierten Theils an letzterer Stadt und den Vorkauf bei etwaiger Veräußerung der übrigen drei Viertheile, dagegen übernahm es die Entschädigung des von Bubenhofen mit 1000 fl.[1] Während dieses Streites war Graf Eitel Friedrich von Zollern, obigen Öttingers Bruder aber Gegner, durch das Rottweiler Hofgericht zeitweilig in die geroldseck’schen Besitzungen, welche im Einzelnen aufgeführt werden, eingeleitet worden.[2] 1

Da die Geroldsecker je mehr und mehr in Schulden geriethen, so wurden sie von den Grafen von Württemberg, welche 1449 das Dienstgeld derselben erhöhten und ihnen 600 fl. vorstreckten, immer abhängiger. Gleichwohl kündigte Georg, welcher mit seiner Gemahlin Margarethe von Gundelfingen nach Eßlingen gezogen war, allwo er das Bürgerrecht erhalten hatte, im J. 1449 diesen Grafen seinen Dienst auf[3]. Bei Johann von Geroldseck in Sulz befand sich einst im Spätjahr 1454 der Städtefeind Johann v. Rechberg und überfiel von hier aus Rottweil, dessen Altstadt er abbrannte. Dieses rächten die Rottweiler und andere Städter, indem sie am 19. Nov.


  1. S. Stälin, Wirt. Gesch. 8, 420.
  2. Reiner, Genealogie des Hauses Hohenzollern 47.
  3. Wegen seiner Schulden an die Reichsstadt Ulm, siehe Stälin, Wirt. Gesch. 3, 483.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)