ist Eigenthum der Stiftungspflege, welcher auch die Unterhaltung derselben obliegt.
Der im Jahr 1704 angelegte, ummauerte Begräbnißplatz liegt am südlichen Ende des Orts; früher wurden die Verstorbenen in Hopfau beerdigt.
Das zunächst der Kirche gelegene ansehnliche Schulhaus ist im Jahr 1782 erbaut worden; es enthält ein geräumiges Lehrzimmer, die Wohnung des Schulmeisters und die Gelasse für den Gemeinderath.
Der Ort erhält sein Trinkwasser aus drei laufenden Brunnen, die mittelst eines im Jahr 1836 errichteten Brunnendruckwerks gespeist werden; dasselbe liegt 1/2 Stunde nördlich vom Ort und treibt das Wasser etwa 1/4 Stunde weit in eisernen Teicheln bis zur Brunnenstube und von da an wird es in hölzernen Teicheln bis in das Dorf geleitet.
Überdieß bestehen im Ort drei kleine Weiher und einer außerhalb desselben. Früher bezog der Ort sein Wasser aus Cisternen und hatte in trockenen Jahrgängen nicht selten mit Wassermangel zu kämpfen.
Die Einwohner sind im Allgemeinen fleißige, geordnete, körperlich wohl gewachsene Leute, die nicht selten ein hohes Alter erreichen; ihre Vermögensumstände gehören zu den besseren des Bezirks und ihre Haupterwerbsquellen bestehen in Feldbau und Viehzucht. Bei mäßiger Vertheilung des Grundeigenthums besitzt der vermöglichste Bürger 100 Morgen Feld und 40 Morgen Wald, die Mittelbegüterten haben einen Besitz von etwa 40–50 Mrg. Feld, 2–3 Mrg. Wald und die am wenigsten Bemittelten von 10–20 Mrg. Von den Gewerben ist die Weberei zu nennen, die übrigen dienen, mit Ausnahme einer 1/4 Stunde nordwestlich vom Ort gelegenen Ziegelhütte, nur den nöthigsten örtlichen Bedürfnissen. Der gegenwärtig angestellte Ortsvorstand ist ein sehr geschickter Steinhauer, welcher schöne Grabmonumente etc. meist im germanischen Geschmack für die ganze Umgegend fertigt; auch befindet sich ein tüchtiger Holzschneider im Ort, der ebenfalls im germanischem Style die verschiedensten Arbeiten liefert.
Die Feldgüter der mittelgroßen Markung liegen meist ziemlich eben und haben im Allgemeinen einen fruchtbaren Boden, der leicht und kalkhaltig ist und dem der Muschelkalk nicht nur in geringer Tiefe als Unterlage dient, sondern auch der Ackerkrume selbst in zahllosen Bruchstücken beigemengt ist. In demselben gedeihen vorzugsweise Dinkel und Haber.
Wegen der hohen, freien Lage ist die Luft etwas rauh, jedoch rein und gesund; feinere Gewächse wie Gurken, Mais etc. gedeihen
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 178. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)