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Margarethe zur Aussteuer, als sie Bruno von Lupfen heirathete, der mit ihrem Willen 1435 beide Orte für 1000 fl. an Wildhans von Neuneck verpfändete. Sie waren noch 1471 an die von Neuneck versetzt und wurden erst durch Württemberg von ihnen wieder eingelöst (eb. 345. Köhler 353. Steinhofer 3, 191).

Patronatsherren waren die Herren von Geroldseck.

Der Zehnte war ein von den Herren von Geroldseck und darauf von der Herrschaft Württemberg rührendes Lehen; beliehen erscheinen die Gut von Sulz mit einem Drittel, welches von ihnen an die von Münchingen kam, mit einem weiteren Drittel die von Rosenfeld, mit Antheilen überhaupt im 16. Jahrh. die von Frauenberg. Nach dem Abgang der letzteren wollte 1638 Hans Melchior Kechler von Schwandorf als frauenbergischer Enkel die letzten an sich ziehen, das Lehen wurde jedoch eingezogen.

Im Juli 1643 wurde Holzhausen beinahe ganz zerstört durch die lothringischen Truppen und die Bayern.


Hopfau-Neunthausen,

Gemeinde III. Klasse mit 692 Einw. bestehend aus a. Hopfau, 312 Einw. b. Neunthausen, 174 Einw. c. Brachfeld, Weiler, 49 Einw. d. Niederdobel, Weiler, 138 Einwohner. e. In der Reinau, 2 Häuser, 12 Einw. f. Nießle, Haus, 7 Einw. – Ev. Pfarrei; die Kath. sind nach Leinstetten eingepfarrt.

In dem tief eingeschnittenen Glattthale, an der Einmündung des Dobelbachs in die Glatt liegt 1 Stunde westlich von der Oberamtsstadt der unregelmäßig gebaute Ort, welcher in drei Partien zerfällt und zwar:

a. Hopfau, eine auf der linken Seite der Glatt gelegene freundliche, malerische Gebäudegruppe, die aus der Kirche, dem Pfarrhause, dem Schulhause und einigen ansehnlichen Bauernwohnungen besteht.

b. Der Sommerberg, eine Reihe meist kleiner Häuser, die von Hopfau an der Dürrenmettstetter Steige hinaufgebaut ist; diese Ortspartie hat eine ganz südliche Lage an dem Sommerberg, auch Rebberg genannt, weil früher Wein daselbst gepflanzt wurde.

c. Neunthausen, ein kleines freundliches Dorf, am rechten Ufer der Glatt gelegen und theilweise noch in das Dobelbachthal hineingebaut; dasselbe ist mittelst einer hölzernen Brücke mit Hopfau in Verbindung gesetzt. Neunthausen war früher eine besondere Gemeinde, die im Jahr 1849 mit Hopfau politisch vereinigt wurde. Durch den Ort fließt der Dobelbach und setzt daselbst 2 Mühlen, je mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang, in Bewegung.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)