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Die Zucht der Pferde ist nicht ausgedehnt und die Stuten kommen zur Bedeckung nach Balingen.

Der aus einer tüchtigen Landrace bestehende Rindviehstand ist ausgedehnt und erlaubt einigen Handel auf benachbarten Märkten. Zur Nachzucht sind von der Gemeinde 3 Farren aufgestellt.

Etwa 300 St. Landschafe lassen die Ortsbürger auf der Markung laufen; die Wolle kommt auf den Wollenmarkt nach Sulz.

Eigentliche Schweinezucht wird nicht getrieben, dagegen bezieht man die Ferkel von Außen und mästet sie theils zum Verkauf, meist aber für den eigenen Bedarf.

Die Zahl der Ziegen, welche von Ärmeren der Milch wegen gehalten werden, nimmt zu.

Die Bienenzucht ist nicht von Bedeutung.

Die Gemeinde besitzt 87 Morgen Waldungen, deren jährlicher in 35 Klaftern bestehender Ertrag theils unter die Bürgerschaft ausgetheilt, theils verkauft wird. Überdieß besitzt beinahe jeder Bürger 1/4–10 Morgen eigenen Wald. Auch ist die Gemeinde im Besitz von 210 Morgen Allmanden, welche theils als Weide benützt, theils den Ortsbürgern gegen einen Allmandszins zur Benützung überlassen werden.

Die Stiftungspflege hat gemeinschaftlich mit der Stiftungspflege zu Rosenfeld die dortige Helferatswohnung je zur Hälfte zu unterhalten, indem der jeweilige Diacon zu Rosenfeld zugleich die Pfarrstelle in Isingen bekleidet.

Auf dem kleinen Heuberg erschließt sich dem Auge eine reizende Rundsicht an die Alp (vom Dreifaltigkeitsberg bis an die Achalm), an die Appenzeller Schneegebirge und über Brittheim hin, in der Richtung gegen Oberndorf an den Schwarzwald.

Isingen erscheint am 3. Mai 786 erstmals, als Usingun, da Graf Gerold hiesige Güter an das Kl. St. Gallen schenkte und für einen Jahreszins zurückerhielt (Wirt. Urk.-Buch 1, 34). Mit dem St. Gallischen Schenkenamt kam der Ort an die Herzoge von Zähringen und sofort an deren Nebenzweig die Herzoge von Teck. Mit Rosenfeld (s. d.) gelangte er an Württemberg.

Den hiesigen Kirchensatz nebst Hof verkaufte 1299 Werner von Zimmern an die Johannitercommende zu Rottweil. Der Pfarrei wurde 1528 die Frühmesse zu Rosenfeld einverleibt (St. A.)

Zu der Gemeinde gehören:

b. Seehof, 1/2 Stunde südlich von dem Mutterort, auf dem kleinen Heuberg in dem Erlenbachthälchen gelegen.

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)