größere die Umschrift: Verbum domini ...... in eternum .... 1531; die kleinere ist im Jahr 1845 von August Hugler in Rottweil gegossen worden.
Der Begräbnißplatz liegt außerhalb (südlich) des Orts.
Schon 1404 bestand im Ort die St. Jacobs-Kapelle, in welcher die Pfarrer zu Aistaig und Bochingen alle 14 Tage eine Messe lesen mußten. Vor der Reformation wurde die Pfarrei von einem Kaplan von Sulz versehen; nach der Reformation war der Ort Filial von Aistaig bis er im Jahr 1836 zu einer selbstständigen Pfarrei erhoben und daselbst ein ständiger Pfarrverweser aufgestellt wurde.
Das geräumige, im Jahr 1833 von einem Privatmann erkaufte Schulhaus enthält zwei Lehrzimmer, die Gelasse für den Gemeinderath und die bescheidene Wohnung des ständigen Pfarrverwesers. Der Schulmeister wohnt in einem besonderen, der Gemeinde gehörigen, Hause. Ein Gemeinde Back- und Waschhaus wurde im Jahr 1861 erbaut.
Gutes Trinkwasser liefern 7 laufende und 3 Schöpfbrunnen, die auch im trockenen Sommer nie einen vollständigen Wassermangel aufkommen lassen.
Die Einwohner sind sehr fleißige Leute, die sich durch Feldbau und Viehzucht ihr Auskommen sichern, übrigens mit wenig Ausnahmen in mittelguten Vermögensverhältnissen stehen. Der begütertste Bürger besitzt etwa 62 Morgen Felder und 15 Morgen Waldungen, der sog. Mittelmann 15 Mrg. und die ärmere Klasse 1–11/2 Mrg. Gegenwärtig erhalten gegen 10 Personen Unterstützung von Seiten der Gemeinde. Die Gewerbe dienen, mit Ausnahme von 2 Schildwirthschaften und 1 Krämer, nur den nöthigsten örtlichen Bedürfnissen.
Die nicht große Markung, von der überdieß noch 1/3 mit Wald bestockt ist, hat mit wenig Ausnahmen eine ziemlich ebene Lage und im Allgemeinen einen mittelfruchtbaren, leichten, etwas kalten Kalkboden, der häufig in geringer Tiefe von Thon unterlagert wird, daher Äcker und Wiesen nicht selten sumpfig und naßkalt sind.
Die Luft ist rein, trocken, scharf und stets bewegt; Frühlingsfröste sind häufig und feinere Gewächse wie z. B. Gurken gedeihen nur ausnahmsweise. Hagelschlag kam innerhalb 13 Jahren viermal vor.
Die Landwirthschaft wird sehr gut betrieben und die Brabanter Pflüge, wie zweckmäßig eingerichtete Düngerstätten sind allgemein geworden. Im üblichen Dreifeldersystem baut man Dinkel, Haber (mit Ackerbohnen und Wicken gemischt), Gerste, Weizen und etwas Roggen.
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Sulz. Karl Aue, Stuttgart 1863, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Sulz.djvu/251&oldid=- (Version vom 1.8.2018)